Zusammenfassung. Grundlagen: Kenntnisse der Anatomie des Truncus sympathicus und des autonomen Nervensystems sind von großer Bedeutung in der Sympathikuschirurgie. Allerdings existiert eine Vielzahl an unterschiedlichen sympathischen Nervenverbindungen zur oberen Extremität, wobei der Großteil im ersten Zwischenrippenraum zu liegen kommt. Aus unterschiedlichsten Gründen führt die chirurgische Sympathektomie im Bereich der oberen thorakalen Ganglien zu einer Unterbrechung der sympathischen Innervation der oberen Extremität. Entscheidend ist, diese variablen Verbindungen zu durchtrennen, um optimale chirurgische Ergebnisse zu erzielen.Methodik: Diese Arbeit basiert auf einer Durchsicht der Literatur der letzten 80 Jahre über die Anatomie des kranialen thorakalen Truncus sympathicus und seiner Verbindungen, die in der Sympathikuschirurgie von besonderer Bedeutung sind. Die Evaluation basiert auf einer Literaturrecherche in der Medline, ergänzt um Wissen aus Anatomiebüchern; es wird zudem eine Übersicht über die historische Entdeckung des sympathischen Systems gegeben.Ergebnisse: Zwei wichtige Ergebnisse liegen vor. 1. Intrathorakale Nervenverbindungen zwischen zweitem und erstem intrathorakalen Nerv dürften sympathische Fasern der oberen Extremität zuführen. Diese Verbindungen kommen bei mehr als 50 % der Menschen vor und dürften für Misserfolge und/oder Rezidive nach Sympathektomie verantwortlich sein.2. Aktuelle chirurgische Studien weisen darauf hin, dass das Hauptganglion für die sympathische Innervation der oberen Extremität im Segment T4 liegen könnte. Dies steht jedoch im Gegensatz zur bisher anerkannten Ansicht, dass das Hauptganglion der sympathischen Innervation für die obere Extremität das T2-Ganglion sei. Bislang können diese klinischen Erkenntnisse nicht durch anatomisches Wissen erklärt werden.Schlussfolgerungen: Profunde anatomische Kenntnisse sind eine unabdingbare Voraussetzung, um in der Sympathikuschirurgie optimale Ergebnisse zu erzielen.Schlüsselwörter: Truncus sympathicus, Thorakoskopie, Sympathektomie, Nervenverbindungen.Summary. Background: Knowledge of the anatomy of the sympathetic trunk and the autonomous nervous system is of great importance for sympathetic surgeons. However, a variety of different sympathetic pathways to the upper limb exist, most of them appearing in the first intercostal space. For several reasons, surgical sympathectomy of the upper thoracic ganglia interrupts the sympathetic innervation to the upper limb. It is crucial to reach these variable connections for gaining optimal surgical results.Methods: This paper is based on a review of the literature over a period of 80 years, concerning the anatomy of the upper thoracic sympathetic connections and their importance for surgical sympathectomy. The evaluation is based on research in Medline, broadened by knowledge of anatomical books; a review on the historical discovery of the sympathetic system is also provided.Results: There are two main findings.(1) Intrathoracic rami connecting the second and first thoracic nerve pr...