ZusammenfassungNachdem über Leberresektionen und Lebertransplantationen erst in den 60er Jahren berichtet wurde, werden diese heutezutage häufig durchgeführt und stellen sichere Verfahren dar. Aufgrund der technischen Weiterentwicklung der Leberchirurgie sind lebensbedrohliche intraoperative Blutungen selten geworden. Durch entsprechende präoperative Vorbereitung und blutsparende Resektionsverfahren können Blutungen weitgehend vermieden werden. Bei der LTx hat sicherlich die Standardisierung der Transplantationstechnik zu dieser positiven Entwicklung beigetragen. In den Vordergrund sind in der Leberchirurgie Störungen der endogenen Hämostase durch den teilweisen oder kompletten Ausfall der Leberfunktion getreten. Durch den Abfall der in der Leber synthetisierten Gerinnungsfaktoren und Kofaktoren kann es zu erheblichen perioperativen Blutverlusten kommen. Einer präoperativ bestehenden Leberfunktionsstörung kommt hierbei große Bedeutung zu. Diese erfordert dann postoperativ ein engmaschiges Monitoring und eine adaptierte Therapie. Durch die Verbesserung der operativen Ergebnisse wurden die Indikationen zur Leberresektion und -transplantation ausgeweitet: es werden sowohl erweiterte Resektionen als auch Resektionen bei Patienten mit vorbestehendem Leberparenchymschaden durchgeführt, Lebertransplantationen werden zunehmend in einem früheren Erkrankungsstadium vorgenommen. Voraussetzung für diese Ausweitung von Indikation und Resektionsausmaß sind eine verbesserte perioperative Betreuung und ein exaktes Verständnis der perioperativen Veränderungen im Leberstoffwechsel. Nicht zuletzt wurden diese Kenntnisse im Rahmen der Lebertransplantation mit temporärem Ausfall der Lebersyntheseleistung gewonnen.