ZusammenfassungDie Therapie lokal fortgeschrittener Tumoren des Thymus bedarf einer differenzierten Diagnostik und multimodalen Vorgehensweise, bestehend aus Operation, Radio- und/oder Chemotherapie. Im Hinblick auf das rezidivfreie Überleben und das Langzeitüberleben stellt auch in diesem Stadium die radikale und vollständige Resektion des Tumors den wichtigsten prognostischen Faktor dar. Das Masaoka-Koga-Stadium III beschreibt das lokal invasive Wachstum von malignen Thymustumoren in die mediastinalen Nachbarstrukturen. Abhängig vom Ausmaß der Tumorinfiltration kann die operative Resektion primär oder nach einer Induktionstherapie durchgeführt werden. In vielen Fällen müssen diese Tumoren jedoch auch als nicht resektabel eingestuft werden, sodass nur eine palliative Radio-/Chemotherapie als Therapieoption bleibt. Vor wenigen Jahren wurde erstmalig eine neue TNM-Klassifikation für maligne Thymustumoren eingeführt, die in vielen Teilen der klassischen Masaoka-Koga-Klassifikation zwar
ähnelt, jedoch auch einige therapierelevante Änderungen beinhaltet. So wird hier zwischen den Stadien IIIA und IIIB unterschieden, mit dem Ziel, bei lokal fortgeschrittenen Thymustumoren die Resektabilität differenzierter einschätzen und folglich auch das gesamte Therapiekonzept entsprechend besser planen zu können. Neben Thymus, Thymom, perithymischem Fettgewebe, mediastinaler Pleura (Stadium I) oder Perikard (Stadium II) sollten bei Tumoren des Stadiums III alle infiltrierten Strukturen nach Möglichkeit „en bloc“ entfernt werden. Während bspw. die Lunge, brachiozephale Gefäße oder extraperikardiale Pulmonalgefäße noch reseziert und ggf. rekonstruiert werden können, limitiert die Infiltration der Aorta oder intraperikardialer Pulmonalgefäße häufig eine makroskopisch vollständige Resektion.