Die im angloamerikanischen Schrifttum Ms ,,dish face" (Schtisselgesicht) bezeiehnete Deiormitgt des Mittelgesichtes hat bisher im deutschsprachlichen chirurgischen Sehrifttum kaum eine zusammenh/~ngende Darstellung gefunden. Der Grund hierfiir mag darin zu suchen sein, dab die Ursachen tiir die Entstehung dieser disharmonischen Gesichtsform meistens ungekl/irt sind und dab sich versehiedene medizinische •achgebiete der Behandlung annehmen (Otologen, Kieferorthop/~den, Chirurgen usw.).Die beiden wesentlichen MerkmMe dieser Deformit~t sind: 1. Das Zuriickweiehen des Mittelgesichtes, besonders der Pars Mveola.ris der Maxilla unterhalb und beiderseits der Apertura piriformis nasi.2. Die Sattelnase verschiedener Auspr~gung, meistens mit zu kUrzem Nasensteg und kreisrunden oder querovalen NasenlSehern.Durch die Kombination dieser beiden MerkmMe erscheint das Gesicht ,,eingedriickt", die kleine Nase seheint auf dem Grunde einer flaehen Schiissel zu liegen, der kurze Nasensteg bildet mit der stark nach vorn verlaufenden Oberlippe einen sehr spitzen Winkel, der ja immer unschS• wirkt. Der gesamte Gesichtsausdruck erscheint stupide, affen~thnlich, unintelligent, tierisch--kurz gesagt stark abstol~end. Dadurch sind die mensehliehen Kont~ktnahmen gesellschaftlicher, beruflieher, sexueller Art ersehwert. Das Problem vertagert sich bei diesen Menschen, die sieh ausgestoBen und verspottet fiihlen, von der somatischen zur psyehisehen Sphere ihres Daseins. Der Wunsch zur Beseitigung dieser Verunstaltung ist begreiflieh und gerechtfertigt, die Operation vom/irztlichen Standpunkt also indiziert.