Zusammenfassung
Die Fr?hsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine durch ein gleichnamiges Virus verursachte akute Entz?ndung des Nervensystems. Reservoir f?r die FSME-Viren sind Kleintiernager des Waldes und der Wiesen und selten auch Ziegen, was die r?umliche Begrenzung von Endemiegebieten erkl?rt (?Naturherde?). Die FSME-Viren werden haupts?chlich durch Zecken ?bertragen, gelegentlich aber auch durch Produkte aus nicht pasteurisierter Ziegenmilch. Infektionen k?nnen das gesamte Jahr ?ber erfolgen, die meisten Erkrankungen treten jedoch in den Hochsommermonaten auf. Mehr als 90?% der Infektionen erfolgen w?hrend der Freizeit. Dennoch ist die FSME eine typische Berufserkrankung von Land- und Forstwirten. Bei ca. 70?% der Patienten manifestiert sich die FSME mit einem zweigipfligen Fieberverlauf.
Nach einer Inkubationszeit von 5???28 Tagen entwickeln die Patienten zun?chst ein allgemeines Krankheitsgef?hl, Kopfschmerzen und Fieber (Prodromalphase). Nach vor?bergehender Besserung markiert dann ein erneuter Fieberanstieg wenige Tage sp?ter den Beginn der zweiten Krankheitsphase. Diese manifestiert sich in ca. 50?% der F?lle als isolierte Meningitis, in 40?% als Meningoenzephalitis und in 10?% als Meningoenzephalomyelitis. H?ufig finden sich quantitative und qualitative Bewusstseinsst?rungen und eine Ataxie. Das fr?hzeitige Auftreten von Schluck- und Sprechst?rungen, L?hmungen der Gesichts- und Halsmuskulatur sowie einer Ateml?hmung weist auf eine ung?nstige Prognose hin. Die FSME verl?uft bei Kindern und Jugendlichen h?ufig unspezifisch mit den Symptomen eines grippalen Infektes und somit gutartiger als bei Erwachsenen. Mit zunehmendem Alter ist nicht nur der Verlauf gravierender, auch steigt die Zahl der Defektheilungen.
Die Diagnose basiert auf der Anamnese mit Aufenthalten in einem Risikogebiet, der neurologischen Symptomatik mit deutlicher Beeintr?chtigung des Allgemeinbefindens, dem positiven Nachweis von FSME-spezifischen IgM- und IgG-Antik?rpern im Blut und einer Pleozytose im Liquor. Es existiert keine kausale Therapie, die Behandlung erfolgt symptomatisch. Vor der Erkrankung kann man sich durch eine aktive Immunisierung gut sch?tzen. Die Impfung wird allen Personen empfohlen, die sich wiederholt in einem Risikogebiet aufhalten.