Frame ist Struktur. Framing ist Handeln. Um beides kümmern sich unterschiedliche Wissenschaften, teilweise ohne einander zur Kenntnis zu nehmen. Framing, vor allem strategisches Framing, ist nicht Wissenschaft, sondern Praxis. Strategisches politisches Framing, insbesondere in Wahlkampagnen, ist kollektives Handeln politischer Akteure-gegebenenfalls unter Nutzung framewissenschaftlicher Erkenntnisse. Es zielt auf erwünschte Wissensbestände (= Überzeugungen, Meinungen und Einstellungen) bei Wählerinnen und Wählern. Insofern hängen Framing und Frames zusammen. Vor diesem Hintergrund sind mit dem Beitrag zwei Ziele verbunden: (1) den Zusammenhang zwischen Frames als ‚Wissensrahmen' und Framing als (kollektives) Handeln nicht nur an einzelnen Begriffen und Begriffsfeldern, sondern im Hinblick auf eine ganze politische Wahlkampagne frameanalytisch zu klären und (2) zu diesem Zweck einige frametheoretische Neuerungen, u. a. mit dem Einbezug von Emotionen, vorzulegen. 1 Einleitung Die Kommunikationswissenschaft kennt seit zwei bis drei Jahrzehnten Framing als eigenen Forschungsgegenstand. Ihr Framing-Konzept ist, anders als man vielleicht erwarten würde, nicht präzis und konsistent aus der Frame-Theorie bzw.