ZusammenfassungSkelettdysplasien sind häufig assoziiert mit einem hohen Risiko
für Gelenkschäden und Arthrose insbesondere der großen
Gelenke. Ursache sind je nach Erkrankung in unterschiedlichem Ausmaß
sowohl die unterliegenden Stoffwechselstörungen selbst als auch die
assoziierten Deformierungen mit konsekutiv häufig unvorteilhafter
biomechanischer Belastungssituation. Dadurch ergibt sich bei diesen Patienten
regelhaft die Indikation für eine endoprothetische Versorgung und damit
verbunden die Frage, ob und wie bzw. unter welchen Voraussetzungen eine solche
sicher und nachhaltig durchgeführt werden kann. Wesentliche
Herausforderungen in Abweichung von der sonstigen endoprothetischen
Routineversorgung sind in diesem Kontext die regelhaft veränderten
anatomischen und biomechanischen Verhältnisse, häufig mit
Kleinwuchs und der Notwendigkeit entsprechend dimensionierter und ggf. auch
anatomisch konfigurierter Implantate. Hinzu kommen erforderliche
Überlegungen zu den jeweils geeigneten Möglichkeiten der
knöchernen Verankerung vor dem Hintergrund der oftmals kompromittierten
Knochenbiologie, verbunden mit der Frage nach perioperativen
Verbesserungsmöglichkeiten. Regelhaft müssen dabei auch die
Folgen und Implikationen aus früheren Interventionen mit
berücksichtigt werden. Dabei gilt es, perspektivisch auch die
individuell und erkrankungsspezifisch divergierenden Limitationen bzgl. der
postoperativen Rehabilitation und prognostisch absehbare weitere Operationen
frühzeitig in die Überlegungen mit einzubeziehen. Am Beispiel
vergleichsweise häufiger Skelettdyslasien wie der Osteogenesis
Imperfecta (OI), der Hyspophosphatasie (HPP) und der X-chromosomalen
Hypophosphatasie (XLH) werden im Folgenden konkrete Überlegungen und
Konzepte in diesem Zusammenhang dargestellt und diskutiert.