In der vorangegangenen Zuschrift [1] beschrieben wir ausführlich die Entwicklung eines nützlichen und praktischen Verfahrens zum Aufbau benzanellierter carbocyclischer Gerüste, das auf die Synthese der Hamigerane 1 ± 4 [2] (Schema 1)
MeOH Me O OH OMe O H X Me H OH Me O O Br X R OMe Me OH Me X Y O Me R Me MeO I I I O MeO 1: X = H: Debromhamigeran A 2: X = Br: Hamigeran A 3: X = H: Hamigeran B 4: X = Br: 4-Bromhamigeran B 5 6 9 10 5 6 9 10 Schema 1. Strukturen der Hamigerane 1 ± 4 und Retrosynthese über Photoenolisierung und intramolekulares Abfangen der reaktiven Hydroxy-o-chinodimethan-Spezies I.abzielte. Diese Synthesemethode basiert auf der photochemischen Bildung und dem Abfangen von Hydroxy-o-chinodimethanen des Typs I und war der Mittelpunkt unserer Strategie für die Synthese dieser biologisch aktiven Verbindungen, wie in der Retrosynthese in Schema 1 gezeigt ist. Im selben Beitrag [1] berichteten wir ferner über den Aufbau zweier geeignet funktionalisierter Benzaldehyde des Typs II, die als mögliche Vorstufen für die Totalsynthese der Hamigerane benötigt wurden. Hier beschreiben wir die Ausführung dieser Strategie sowie den Abschluss der Totalsynthese der Hamigerane 1 ± 4 und mehrerer Epimere.Als schwieriges Problem beim Aufbau der Hamigeranstruktur erschien uns die Einführung der vier benachbarten Stereozentren an C5, C6, C9 und C10 in der richtigen relativen Konfiguration. Als direktester Ansatz zur Lösung dieses Problems lag von Anfang an nahe, vom Benzaldehydderivat 5 auszugehen (Schema 2). Wie bereits aufgrund von Molekülmodellstudien zu erwarten war, wurde aus 5 bei Bestrahlung in entgaster Benzollösung (450-W-Hanovia-Lampe, Pyrexfilter) erfreulicherweise der Tricyclus 7 in 91 % Ausbeute erhalten, vermutlich über die intermediäre kurzlebige Spezies 6 (E COOMe). Die relative Konfiguration der Schema 2. Synthese der 5-epi-Hamigeran-Reihe (11, 12 und 15). Reagentien und Bedingungen: a) Benzol, hn (450-W-Hanovia-Lampe, Pyrexfilter), 25 8C, 20 min, 91 %; b) 1-proz. HCl in MeOH, 60 8C, 30 min, 90 %; c) OsO 4 (0.08 ¾quiv.), NMO (2.0 ¾quiv.), py (2.0 ¾quiv.), THF/tBuOH/H 2 O (10:10:1), 25 8C, 12 h, 93 % (ca. 12:1-Mischung zweier Isomere); d) SO 3ṕ y (3.0 ¾quiv.), Et 3 N (6.0 ¾quiv.), DMSO/CH 2 Cl 2 (1:1), 0 8C, 2 h, 88 %; e) BBr 3 (10.0 ¾quiv.), CH 2 Cl 2 , À 78 8C, 3 h, 95 %; f) NBS (1.05 ¾quiv.), iPr 2 NH (0.1 ¾quiv.), CH 2 Cl 2 , 08C, 3 h, 95 %; g) KOH, MeOH, 70 8C, 2 h; dann nBu 4 NIO 4 (2.0 ¾quiv.), Dioxan, 100 8C, 1 h, 65%; h) BBr 3 (10.0 ¾quiv.), CH 2 Cl 2 , À 78 8C, 3 h, 95 %; i) NBS (2.5 ¾quiv.), DMF, 0 8C, 3 h, 95%. NMO N-Methylmorpholin-N-oxid, py Pyridin, NBS N-Bromsuccinimid.