Tränenwegstenosen durch Verätzungen und Verbrennungen

Abstract

Zusammenfassung Hintergrund Verätzungen und Verbrennungen der Augenoberfläche gehören zu den ophthalmologischen Notfällen mit hohem Gefährdungspotenzial. Eine in der Folge resultierende chronische Epiphora kann zu einem hohen Leidensdruck bei den betroffenen Patienten führen. Methode Anhand einer Literaturrecherche unter Berücksichtigung aktueller Arbeiten und Darstellung eigener Erkenntnisse, beruhend auf langjährigen Erfahrungen, sollen Handlungsempfehlungen zum Umgang mit sekundär erworbenen Tränenwegstenosen nach Schädigung der okulären Oberfläche durch Verätzungen und Verbrennungen gegeben werden. Ergebnisse Initial ist eine Einstufung des Schädigungsgrades essenziell. Nach Demarkation der Nekrosen sollte deren Abtragung erfolgen. Hierbei sind die ableitenden Tränenwege (TNW) auf ihre Durchgängigkeit zu prüfen. Liegt primär eine Beteiligung der TNW vor, sind diese zu behandeln. Dabei sind vor allem Stenosen im Bereich der Tränenpünktchen bzw. -röhrchen zu erwarten. Hier kann eine Rekanalisierung mittels konischer Sonden oder Bangerter-Kanülen erfolgen. Die TNW sind nachfolgend durch eine endokanalikuläre Schienung zu sichern. Besteht primär keine Beteiligung der TNW, sollte für eine sekundäre Rekonstruktion bis zum Abschluss der Narbenbildung abgewartet werden. Schlussfolgerung Nur selten kommt es zu einer behandlungsbedürftigen Epiphora aufgrund einer TNW-Stenose nach Verätzung oder Verbrennung der Augenoberfläche. Eine chirurgische Intervention sollte, wenn möglich, nicht vor 6 Monaten nach Trauma durchgeführt werden.

Augenverätzungen

“…Im Lidbereich sind die Ausbildung von Narbenentropium oder -ektropium möglich wie auch ein Verschluss der ableitenden Tränenwege. Auch diese Folgeschäden bedürfen jeweils individueller Therapiestrategien mit abgestimmten operativen und medikamentösen Maßnahmen 26 , 40 , 42 .…”

Proximal lacrimal obstructions: a review

“…Canalicular obstruction may be present in patients following conjunctival infections (Tabbara & Bobb 1980;Jager & Van Bijsterveld 1997), may appear postinflammatory diseases such as chronic blepharitis (Kashkouli et al 2003), dacryocystitis (Wearne et al 1999), ocular cicatricial pemphigoid (Bartley 1992), Steven Johnson syndrome (Bartley 1992) and lichen planus (Durrani et al 2008). Chemical, thermal burns (Struck & Heichel 2019) and traumatic lacerations (Bartley 1993) may involve the canalicular system; skin cancer or papilloma may cause occlusion and secondary inflammation (Bartley 1993), and radiation therapy could be associated with both puncta and canalicular occlusion (El-Sawy 2012); Iodine-131 induces mainly nasolacrimal duct obstructions (Ali 2016). Photodynamic therapy with verteporfin for treating choroidal neovascular membranes could also be responsible of canalicular block (Kashkouli et al 2008;Yim & Crofts 2011).…”