Die Zahl von Produkten, die synthetische Nanopartikel (engineered nanoparticles, ENPs) enthalten, ist stark gestiegen, und damit wachsen auch die Bedenken im Hinblick auf mögliche ökotoxikologische Wirkungen von ENPs. Die Gewährleistung einer sicheren und nachhaltigen Nutzung von ENPs erfordert Umweltverträglichkeitsprüfungen und damit auch relevante und zuverlässige ökotoxikologische Daten. Während die Zahl an Publikationen über ökotoxikologische Effekte und die Aufnahme von ENPs schnell wächst, bleibt die Eignung von ENP‐Daten für die Risikobewertung fraglich. Eine bedeutende Wissenslücke betrifft mögliche Nanopartikeleffekte, wenn Testorganismen ENPs in aquatischen Testsystemen ausgesetzt sind. Diese Lücke ist wegen der großen Bandbreite von ENP‐Typen und ihres andersartigen Verhaltens gegenüber demjenigen gelöster Chemikalien in den Ökotoxizitäts‐Testsystemen schwer zu füllen. Das Risiko falsch‐negativer wie auch falsch‐positiver Resultate ist hoch und meist schwer abzuschätzen. Dieser Aufsatz skizziert einige der Tücken von ENP‐Toxizitätstests, die zu Fehlinterpretationen führen könnten. Des Weiteren schlägt er biologische Reaktionen vor, die es zu berücksichtigen gilt, um mögliche Effekte von Nanopartikeln in den aquatischen Testorganismen aufzuzeigen.