ZusammenfassungAn schweren Verletzungen versterben jedes Jahr Tausende von Personen in Deutschland. Aber woran versterben diese Patienten? Neben dem eigentlichen Trauma haben der prätraumatische Gesundheitsstatus, das Lebensalter und weitere Faktoren Einfluss auf das Versterben nach Trauma. Die vorliegende Arbeit versucht die Frage zu beantworten, woran ein Schwerverletzter verstirbt.Für diese Publikation wurden neben bereits publizierten Ergebnissen auch aktuelle Daten von Patienten aus deutschen Kliniken der Jahre 2015–2022 (8 Jahre) aus dem TraumaRegister DGU® betrachtet. Insbesondere wurde das Merkmal „Vermutliche Todesursache“, das 2015 eingeführt wurde, betrachtet. Früh weiterverlegte Patienten (< 48 h) und leicht verletzte Patienten, die nicht dem Basiskollektiv angehören, wurden bei der Analyse ausgeschlossen.Die Anzahl von Todesfällen nimmt mit der Zeit ab und entspricht nicht einer früher postulierten trimodalen Sterblichkeitsverteilung. Über die Zeit zeigt die Verteilung der Todesursachen jedoch deutliche Unterschiede. In über der Hälfte der Fälle (54%) war das Schädel-Hirn-Trauma (SHT) die vermutete Todesursache, gefolgt vom Organversagen (24%) und von der Hämorrhagie (9%). Das SHT dominiert vor allem in der 1. Woche, die Hämorrhagie in den ersten 24 h, und das Organversagen als Ursache nimmt mit der Zeit stetig zu.Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass das Risiko, an den Traumafolgen zu versterben, in den ersten Minuten, Stunden und Tagen am größten ist und mit der Zeit stetig abnimmt. Insbesondere das Ausmaß der Verletzungen sowie der relevante Blutverlust gehören dabei zu den frühen Risikofaktoren.