Nach 'H-und I3C-Kernen ist in der Organischen und Bioorganischen Chemie der Stickstoff-Kern die wichtigste NMR-Sonde bei strukturchemischen Studien. Lange Zeit jedoch verzichtete man auf die Stickstoff-NMR-spektroskopische Untersuchung groBerer Molekulewar sie doch mit einem zweifachen Handicap behaftet: Zum einen storte das elektrische Quadrupolmoment der I4N-Kerne, zum anderen war die natiirliche Haufigkeit des lsotops "N zu gering. Neue Aufnahmetechniken wie Pulssequenzen und .Polarisationstransfer lbsten zusammen mit der Verwendung gro13erer Probenkbpfe und immer starkerer Magnetfelder weitgehend das Problem der geringen NMR-Empfindlichkeit des "N-Kerns und bewirkten eine vehemente Entwicklung der "N-NMR-Spektroskopie. Diese gewahrt inzwischen vielseitige Einblicke in die Molekulstruktur in isotroper und anisotroper Phase. Ihr Anwendungspotential reicht von der Anorganischen uber die Metallorganische und Organische Chemie bis hin zur Biochemie und Molekularbiologie. Untersucht werden z. B. reaktive Zwischenprodukte, der Metabolismus von Stickstoffverbindungen sowie Biopolymere und Enzym-Inhibitor-Komplexe, wobei gerade die Kombination mit 2D-NMR-Techniken besonders detaillierte Studien ermbglicht.
Tatsachlich nahrnenProctor und YuIZ1 bereits in den Kin-Anyuw. Chem. 98 11986) 381-412 0 VCH Verlagsgesellschafl mhl!. D-h940 Weinheim. 1986 W44-8249/86/0505-0381$ 02.50/0 vo= -4.93 im 'SN,lH-Spinsystem. Aus Gleichung (a) geht hervor, daR dieser (negative) Intensitatsgewinn sich nur dann voll auswirkt, wenn T , ausschliehlich von Dipol-Dipol-Wechselwirkungen bestimmt wird, also bei NH2-und NH-Gruppen, und dann zur Signal-Inversion fiihrt (Abb. 2) (M,=z-Magnetisierung; K=z-Magnetisierung im thermischen Gleichgewicht, Ty"=Zeitkonstante der Dipol-Dipol-Relaxation). 7"=0.5 . (-9.86) = -4.93Wie Abbildung 2a zeigt, kann mangelnde dipolare Relaxation bei tertiaren N-Atomen zur Signalloschung fiihren. Um dieses gerade bei N-Heterocyclen haufig beobachtete Phanomen auszuschliehen, unterdriickt man bereits wahrend der Messung bewul3t den Aufbau des NOE-Effekts, indem man nur wahrend der Acquisitionszeit Leistung 382 Angew. Chem. 98 (1986) 381-412 Angew. Chem. 98 (1986) 381-412