Diese Fortbildungseinheit steht Ihnen als e.CME und e.Tutorial in der Springer Medizin e.Akademie zur Verfügung. -e.CME: kostenfreie Teilnahme im Rahmen des jeweiligen Zeitschriftenabonnements -e.Tutorial: Teilnahme im Rahmen des e.Med-Abonnements
ZertifizierungDiese Fortbildungseinheit ist mit 3 CMEPunkten zertifiziert von der Landesärzte-kammer Hessen und der Nord rheinischen Akademie für Ärztliche Fort-und Weiterbildung und damit auch für andere Ärzte-kammern anerkennungsfähig.
Hinweis für Leser aus ÖsterreichGemäß dem Diplom-Fortbildungs-Programm (DFP) der Österreichischen Ärzte-kammer werden die in der e.Akademie erworbenen CME-Punkte hierfür 1:1 als fachspezifische Fortbildung anerkannt. Die operative Therapie des Mammakarzinoms hat sich entscheidend weiterentwickelt, vor allem geprägt durch reduzierte lokale Radikalität. Mehrstufige Therapiekonzepte ermögli-chen, die Operation nicht zwangsläufig am Beginn der Therapie durchführen zu müssen. Die radikale Mastektomie nach Halsted war lange der operative Standard beim Mammakarzinom. Mittlerweile werden bis zu 70-80% aller Patientinnen brusterhaltend operiert. Obwohl diese Therapie seit Jahrzehnten präferiert wird, gibt es nach wie vor keinen endgülti-gen Konsens über adäquate Resektionsränder. Die Strategie der axillären Lymphknotenentfernung hat sich ebenfalls gewandelt. Wurde bis vor wenigen Jahren grundsätzlich noch eine komplette Axilla dissektion gefordert, so empfiehlt die Datenlage bei brusterhaltender Therapie heute, den Verzicht selbst bei positivem Sentinel-node-Status. Neoadjuvante Therapiekonzepte gestatten ggf. eine weitere Steigerung der Brusterhaltung. Für andere Fälle sind alle rekonstruktiven Möglichkeiten zu prüfen, wenn eine Mastektomie indiziert ist. Lernziele In diesem Beitrag wird aufgezeigt, was chirurgisch bei der brusterhaltenden Operation bzw. bei Mastektomie notwendig ist: F Wann sollte eine Nachresektion erfolgen? F Wann kann auf eine axilläre Lymphknotenentfernung verzichtet werden? F Wann soll der Patientin eine Rekonstruktion angeboten werden und welches Verfahren? F Welches ablative Verfahren soll angewendet werden? Schnittränder beim invasiven Mammakarzinom Der größte tumorfreie Resektionsrand wird mit der Mastektomie erzielt. Nur ist das wirklich immer notwendig? Im Langzeit-Follow-up zeigt die brusterhaltende Therapie (BET) mit freien Schnitträndern und Ganzbrustbestrahlung keinen signifikanten Unterschied zur Mastektomie [1]. Das Outcome und die lokoregionäre Rezidivrate der Patientinnen werden jedoch auch signifikant durch die adjuvante Therapie und die Tumorbiologie beeinflusst. Befallene Resektionsränder verursachen ohne Nachresektion eine höhere Lokalrezidivrate, die auch durch eine adjuvante Bestrahlung nicht kompensiert werden können [2]. Es stellt sich Frage, ob grö-ßere Resektionsränder automatisch zu einer kleineren Lokalrezidivrate führen [3]. Houssami et al. [4] konnten in einer Metaanalyse von 21 Studien (15.571 Patientinnen) zeigen, dass der Resektionsrand eine prognostische Bedeutung hat. Eine inkomplette Tumo...