Zusammenfassung
‚Musik‘ ist ein elementarer, wenngleich wenig erforschter, Bestandteil religiöser Praxis. Daher wird in den aktuellen Stand der Religionsmusikologie als Teildisziplin der Religionswissenschaft sowie den neueren Forschungsstand eingeführt. Dieser wird anhand der zuvor aufgestellten Kriterien einer musikphilosophisch grundierten Arbeitsdefinition von Musik auf seine religionswissenschaftliche Haltbarkeit überprüft. Anhand der hierin festgestellten Desiderata sowie Monita wird daraufhin programmatisch entworfen, was die Religionsmusikologie für die Religionswissenschaft leisten kann. Hierfür wird die Bezugsdisziplin Musikwissenschaft sowie ihre relevanten Teildisziplinen inklusive der kulturwissenschaftlichen Atmosphärenforschung herangezogen, um einen Impuls für die religionswissenschaftliche Erforschung von Musik in religiöser Praxis zu liefern. Ausgehend von der Arbeitsdefinition von Musik als affektive Kommunikation, welche anhand etischer Termini intersubjektiv zugänglich gemacht und analysiert werden kann, wird dafür plädiert, einen diskursiven Ansatz zu wählen. Die intentionale Nutzung von Musik wird somit als klanglich-kommunikativer Aspekt religiöser Praxis anerkannt, dem – gemäß der Komplexität des Phänomens – mit einem breiten methodischen sowie theoretisch fundierten Instrumentarium begegnet werden muss, welches aus den musikwissenschaftlichen Bezugsdisziplinen geschöpft werden kann.