ZusammenfassungSämtliche in der Varizenchirurgie angewandten Verfahren beherbergen Risiken. Die
Risiken der klassischen operativen Sanierung der Varikosis mittels Stripping
sind in der Literatur sehr ausführlich beschrieben.Bei den neueren therapeutischen Optionen, wie z. B. den endovenösen Therapien
oder der Schaumsklerosierung werden die möglichen Komplikationen erst in
jüngerer Zeit systematisch ausgewertet. Dementsprechend liegen derzeit im
Vergleich wenige Daten hierzu vor.Betrachtet man die Lebensqualität des Patienten in den neuesten Vergleichsstudien
und Metaanalysen, zeigt sich, dass perioperativ kaum Unterschiede in der
Mobilität, Mortalität und Lebensqualität des Patienten bei den unterschiedlichen
Therapieverfahren bestehen [1].Insgesamt ist davon auszugehen, dass die klassische operative Sanierung der
Varikosis mittels Crossektomie, Stripping und Miniphlebektomien im Vergleich zu
den endovenösen Therapieverfahren sowohl mit einem erhöhten Blutungsrisiko, also
auch mit einem erhöhten postoperativen Infektionsrisiko einhergeht.
Grundsätzlich ist das Blutungsrisiko, als auch das Infektionsrisiko jedoch auch
bei der Operation als niedrig einzuschätzen.Das perioperative Nervenverletzungsrisiko scheint bei beiden Verfahren ähnlich
häufig zu sein, wobei repräsentative Daten aus Vergleichsstudien fehlen.Das postoperative Thromboserisiko mit ggf. konsekutiver Lungenarterienembolie ist
unseres Erachtens nach bei den endovenösen Verfahren höher einzustufen als nach
einer klassischen operativen Sanierung der Varikosis.Kosmetisch beeinträchtigende, postinflammatorische Hyperpigmentierungen im
OP-Gebiet treten häufiger nach endovenösen Therapieverfahren und nach
Sklerosierungstherapien auf.