Zusammenfassung
Hintergrund und Ziele
Depression ist bei Psoriasis‐Patienten eine Begleiterkrankung mit hoher Prävalenz. Das Ziel dieser prospektiven Studie war die Nachbeobachtung von Psoriasis‐Patienten mit Depressionsrisiko und die Beurteilung individueller Wege zu psychosozialer Versorgung sowie der Wirksamkeit eines Depressions‐Screenings in einem realen Umfeld.
Patienten und Methoden
In dieser prospektiven multizentrischen Studie wurden 355 Patienten mit Psoriasis anhand des Beck‐Depressions‐Inventars (BDI‐II) auf Symptome einer Depression untersucht. Hausärzte von Patienten mit Depressionsrisiko wurden um weitere Beurteilung gebeten. Ein Jahr später wurden Informationen zur psychosozialen Versorgung erfasst.
Ergebnisse
130 Patienten wurden positiv auf Symptome einer Depression untersucht und 71 Patienten wurden nachbeobachtet (Nachverfolgungsrate: 54,6 %). Eine psychiatrische Behandlung wurde 28,2 % der Patienten empfohlen und von 23,9 % akzeptiert. Parameter der Krankheitsaktivität der Psoriasis (PASI: 3,1, ∆: –1,7, P = 0,018), der Lebensqualität (dermatologischer Lebensqualitätsindex [DLQI]: 6,5, ∆: –2,8, P = 0,005) und Depressionssymptome (BDI‐II: 13,2, ∆: –8.3, P < 0,001) verbesserten sich signifikant. Die Abnahme des BDI‐II‐Wertes war bei Patienten mit starker Abnahme des PASI deutlicher.
Schlussfolgerungen
Screening nach Depressionssymptomen führte zu erhöhter Inanspruchnahme von psychosozialer Versorgung und einer Verbesserung der Psoriasis, der depressiven Symptome und der Lebensqualität. Daher sollte ein Depressions‐Screening in die Routinebehandlung integriert werden, um die Patientenversorgung zu optimieren.