Durch Nukleinsäuretemplate gesteuerte chemische Reaktionen erçffnen den Material-und Lebenswissenschaften faszinierende Mçglichkeiten. In kürzlich erschienenen Arbeiten wurde die Nukleinsäure-gesteuerte Chemie mit dem Ziel eingesetzt, replizierbare DNA-Nanoarchitekturen zu konstruieren, die Testung von Wirkstoffen zu erleichtern, DNA und RNA sogar in lebenden Zellen nachzuweisen und wirkstoffähnliche Moleküle freizusetzen. [1] Typischerweise werden bei diesen Umsetzungen stçchiometrische Mengen des DNA-Templats bençtigt. Jedoch würden viele Anwendungen von einer katalytischen Wirksamkeit des Templats profitieren. [1a] Intensive Anstrengungen galten der Entwicklung templatkatalysierter Reaktionen, durch die geringste Mengen an DNA oder RNA nachgewiesen werden kçnnen. [2][3][4] Dabei bewirkt ein Templatmolekül (= Analyt) die Bildung mehrerer Signalmoleküle. Der katalytische Umsatz am Templat stellt somit einen Mechanismus zur Verstärkung des detektierten Signals dar. Unter den üblicherweise ausgelesenen Werten wird Fluoreszenz mit Abstand am häufigsten genutzt. [3, 4] Methoden, bei denen die Gegenwart des Analyts einen Anstieg der Fluoreszenzintensität herbeiführt, gestatten Messungen in Echtzeit und bieten Ansätze, um RNA in lebenden Zellen bildgebend darzustellen und/oder DNA in einem PCR-freien Verfahren nachzuweisen.Die vorangegangenen Arbeiten auf diesem Gebiet konzentrierten sich auf DNA-gesteuerte Reaktionen zwischen markierten Oligonukleotiden, welche gelçschte Fluorophore oder Photosensibilisatoren trugen. [3, 4] Das Fluorophorsystem war dabei bereits vorhanden und die templatgesteuerte Reaktion diente einzig dem Zweck, die fluoreszenzlçschenden Gruppen voneinander zu entfernen. Detektionsverfahren, die auf gelçschten Fluorophoren beruhen, haben oft den Nachteil eines relativ hohen Hintergrundsignals, welches von unvollständiger Fluoreszenzlçschung bzw. der potentiellen hydrolytischen Spaltung estergebundener Chromophore herrührt. Kürzlich wurde eine Aldol-artige Chemie genutzt, um Cyaninfarbstoffe über eine DNA-gesteuerte Verknüpfungsreaktion zu generieren. [5] Hierbei wurde das Fluoreszenzsignal durch die Bildung eines Fluorophors erzeugt. Verknüpfungsreaktionen führen jedoch zu Produktinhibierung, was den katalytischen Umsatz am Templat und somit die Signalverstärkung verhindert. DNA-gesteuerte Spaltungsreaktionen zeichnen sich dagegen durch eine verminderte Produktinhibierung aus. So wurden templatgesteuerte Versionen der Staudinger-Reaktion zur Freisetzung von Stickstoff aus Azidgelçschten Fluorophoren oder a-Azidoether-verbrückten Lçschern genutzt. [4] Diese Reaktionen ermçglichten einen katalytischen Umsatz am Templat und hohe Fluoreszenzverstärkungen.Hier stellen wir nun einen neuen Ansatz vor, bei dem eine Olefinierungsreaktion, die über einen Gruppentransfer verläuft (und nicht etwa über eine Verknüpfungs-oder Spaltungsreaktion), zur De-novo-Synthese eines Fluorophors führt (Schema 1 a). In einem zweiten Schritt wird der neu gebildete Fluorophor durch ein Rezeptormolekül erkannt (Schema 1 b)....