Instirut fiir v e g e t a i i v e Physiologie der U n i v e r s i t a t Frankfurt a. M a i n1 . Die Wege der Arnlnosauren irn Stoffwechsel. 2. Trennung des Stickstoff-vom Kohlenstoffanteil. 3. Die oxydative Desaminierung. 4. Unterschiedliches Verhalten der I-und d-Formen. 5. Die Fermente des AminosAure-Abbaus. 1. D i e W e g e d e r A m i n o s a u r e n i m S t o f f w e c h s e l en Aminosauren, die wahrend der Verdauung aus dem Darm-D kana1 in das Blut aufgenommen und zu den Organen gebracht werden, stehen im Stoffwechsel mehrere Wege offen; welcher im einzelnen Fall beschritten wird, hangt von dem augenblicklichen Bedarf ab. Diese Wege sind: 1. Oxydativer Abbau zur Vcrwertung des Energiegchaltes. 2. Umwandlung in Glykogen und uber dicses vielleieht such in Fett. 3. Umwandlung in lebenswiehtigo Stoffe, z. B. Hormone, wobci die besonderen 4. Urnwandlung in OrganciweiO.Am besten untersucht sind die Vorglnge der ersten Gruppe, und mit ihnen wollen wir uns heute beschaftigen. Sie lassen sich experimentell leichter beherrschen als die der anderen Gruppen, und wir lernen aus ihnen, wie der Organismus so widerstandsfahige Strukturen wie z. B. den Benzol-Kern offnen und zerlegen kann.Strukturelemente der Aminosauren vcrwandt werden.
T r e n n u n g d e s S t i c k s t o f fv o m K o h l e n s t o f f -A n t e i lNach der alten Stoffwechsellehre trennt sich der stickstoff-haltige Teil der Aminosaure vom kohlenstoff-haltigen. I m allg. wird im Harn soviel Stickstoff ausgeschieden, wie in der Nahrung in Form von EiweiO, d. h. in Form von Arninosiuren, aufgenommen wird. Das sog. Stickstoff-Gleichgewicht ist einer der Kardinalpunkte des EiweiD-Stoffwechsels. Nur ein Teil des ausgeschiedenen Stickstoffs stammt unrnittelbar aus den Aminosauren der Nahrung; ein anderer Teil wird aus den im Korper umgesetzten frei, die dann ihrerseits wieder aus der Nahrung erganzt werden.Hinsichtlich der G es c h w i n d i g k e i t , mit der der Stickstoff aus den einzelnen Aminosauren im Harn ausgeschieden wird, bestehen wesentliche Unterschiede.Am raschcsten erseheint der des Leueins, lnngsamer der des Alanins, Cystins, der Asparaginsaure und der Glutaminsaurel~*). Vom Arginin-Stickstoff wird die cine HaUte ziemlich rasch, die andere sehr verziigert ausgcsehieden. Glykokoll, Alanin, Asparaginskure und Glutaminsaure orhehen den Harnstoff-Gehalt des Elutes nicht. Cystin, Tryptophan, Leucin und Histidin sctzen ihn herabs).Das Lysin verhslt sieh im Stoffwechsol auficrordentlich tr&gea). Wcnn 0s iiberbaupt angegriffen wird, dann nur in schr geringem Umfang.Diese Ztschr. 62, 695 119391.