Die Beurteilung industriell gefertigter Kartoffelchips hat unter zwei Aspekten zu geschehen: dem der betriebsinternen Qualitätskontrolle zum Zeitpunkt der Herstellung und dem der Erfassung von Lagerveränderungen während der Umlaufszeit. Derartige Erzeugnisse werden heute noch ohne besondere Schutzmaßnahmen zur Fernhaltung von Licht und Sauerstoff abgepackt, weshalb die Untersuchungen im ersten Teil der Auswirkung dieser beiden Einflußgrößen auf das Oxydationsgeschehen in Fritüreölen galten. Nachdem der Fettgehalt bis zu 45% beträgt, kann man davon ausgehen, daß der Oxydationszustand des Fetts zumindest maßgebend für die Qualität des Gesamtprodukts ist. Anhand der Kinetik der Peroxidbildung und des Sauerstoffverbrauchs läßt sich zeigen, daß die Lichtempfindlichkeit von raffiniertem Ernußöl als Folge der thermischen Beanspruchung in der Friteuse zunimmt. Die gemeinsame Betrachtung des physikalisch gemessenen Sauerstoffverbrauchs, der Peroxidentwicklung, der E 232 nm und des Carbonylgehalts gewährt tieferen Einblick in den Reaktionsablauf. Dank der in den Ölen enthaltenen Tocopherole steht die Bildung konjugierter Hydroperoxide über weite Oxydationsbereiche im Vordergrund. Der parallel verlaufende Peroxidzerfall, in dessen Gefolge die geschmacksintensiven Carbonyle entstehen, ist so wenig ausgeprägt, daß für die Routineanalyse geeignete Methoden keine Differenzierung der Proben gestatten. Die Zugabe von Antioxydantien erwies sich für die Qualitätserhaltung unter Lichteinfluß als wenig wirksam. Erst auf Grund genauer Kenntnis des Lagerverhaltens wird es möglich sein, Konsequenzen für die Praxis zu ziehen, um z. B. eine Verpackung einzusetzen, die bei Berücksichtigung der technischen Notwendigkeit auch wirtschaftlich tragbar ist.