Eine zusammenfassende Darstellung unserer Kenntnisse fiber die Vererbung yon Behornungsmerkmalen bei Rind, Schaf und Ziege dfirfte ihre Berechtigung vor allem darin finden, daft in der Vererbungsliteratur auf einzelne Arbeiten aus diesem Gebiet immer wieder Bezug genommen, meistens aber nicht gleichzeitig gentigend auf die aus den Befunden anderer Autoren entstehenden Schwierigkeiten hingewiesen wird. Ein ~berblick fiber die bisherigen Untersuchungen zeigt, wie viele Fragen hinsichtlich der Vererbung der Behornung noch unklar oder ganz unbeantwortet sind, zeigt aber andererseits gleichzeitig, dat~ bier interessante und fiir die Vererbungswissenscbaft wichtige Aufgaben der Bearbeitung harren. Die praktischen Schwierigkeiten, die der Erbanalyse bei unseren Haustieren insgemein im Wege stehen, spiegeln sich in allen Arbeiten, fiber die hier zu berichten ist, mehr oder weniger stark wieder. Andererseits versprechen weitere Experimente aber auch Resultate, die ffir den Zfichter wertvoll sind. So ist die Hornlosigkeit des Rindes, besonders unter den amerikanischen Bewirtschaftungsverh~ltnissen, yon grot~er Bedeutung. Oder, um nut zwei andere Beispiele anzufiihren, die Beantwortung der Fragen, ob wirklich die VielhSrnigkeit der Ziegen in Korrelation mit verminderter Milchleistung, ob die Hornlosigkeit yon MerinobScken in Korrelation mit Kryptorchismus stehen, ist fiir den Forscher und Zfichter yon gleich hoher Wichtigkeit.