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Zusammenfassung Seit 1961 führt das Laboratorium für Bakteriologie der Abteilung für Veterinärmedizin im Bundesgesundheitsamt systematische Erhebungen über die Salmonella‐Infektionen von Tieren, tierischen Lebens‐ und Futtermitteln durch, die von den tierärztlichen Untersuchungsstellen der Bundesrepublik Deutschland einschließlich Berlin (West) ermittelt werden. Die Arbeitsweise dieser Salmonella‐Zentrale wird eingehend beschrieben. In den Jahren 1961 bis 1965 wurden 25 016 Salmonella‐Isolierungen erfaßt, die 234 Serotypen angehörten. 9 bislang unbekannte Salmonella‐Typen wurden im Berichtszeitraum erstmals festgestellt. Etwa zwei Drittel aller isolierten Salmonella‐Stämme gehörten zu den Serotypen S. typhi‐murium (36,35 %), S. dublin (23,63 %) und S. gallinarum‐pullorum (6,3 % der Gesamtbefunde). Bei Rind und Kalb standen im Berichtszeitraum Infektionen mit S. dublin, beim Schwein mit S. typhi‐murium im Vordergrund. Im Jahre 1965 entwickelte sich beim Kalbe eine starke Zunahme der S. typhi‐murium‐Isolierungen. Beim Geflügel entfallen mehr als 48% der Isolierungen auf Hühner und fast 39% auf Tauben. Neben der Infektion mit S. gallinarum‐pullorum spielen bei der Salmonellose der Hühner noch folgende Serotypen eine Rolle: S. typhi‐murium, S. infantis, S. enteritidis und S. braenderup. Die Salmonella‐Infektion der Tauben wird fast ausschließlich durch S. typhi‐murium var. copenhagen verursacht. Das zur Zeit vom lebensmittelhygienischen Standpunkt vordringlichste Problem auf dem Salmonellose‐Sektor ist die Salmonella‐Kontamination des in‐ und ausländischen Schlachtgeflügels bei der Schlachtung und Verarbeitung. Durch Importverbote konnte dagegen die Einschleppung von Salmonellen durch infiziertes Känguruh‐Fleisch und argentinische Hasen wirksam verhindert werden. Die Zahl der infizierten Eiprodukte nahm im Berichtszeitraum laufend ab. Dagegen erhöhten sich die Salmonellenfunde aus Fleisch und Wurstwaren. Von 1961 bis 1964 war die Zahl salmonella‐infizierter Futtermittel tierischer Herkunft, insbesondere Fischmehl, ständig im Steigen begriffen. Von 1964 zu 1965 konnte jedoch ein erheblicher Rückgang beobachtet werden. Bemerkenswert ist die Vielfalt der bei Futtermitteluntersuchungen isolierten Salmonella‐Typen, die — von einigen Ausnahmen abgesehen — nur sporadisch auftauchen. Für die Verbreitung von S. typhi‐murium und S. dublin haben Futtermittel in der Bundesrepublik Deutschland keine epidemiologische Bedeutung. Die Untersuchungen haben gezeigt, daß Futtermittel nur für bestimmte Formen der Salmonellenverseuchung in Tierbeständen, nämlich für die Verbreitung der sogenannten seltenen Typen, verantwortlich zu machen sind. Bedrohlich ist die ständige Zunahme von Salmonellenausscheidern unter den Haustieren. Konkrete Zahlen hierfür liegen nur für Rind und Kalb vor, da die gültigen gesetzlichen Bestimmungen es nicht ermöglichen, das Ausscheidertum bei anderen Tierarten zu erfassen und zu bekämpfen. Das Ausscheiderproblem wird besonders im Hinblick auf die Tendenzen zur stetigen Vergrößerung der Tierbestände und Errichtu...
Zusammenfassung Seit 1961 führt das Laboratorium für Bakteriologie der Abteilung für Veterinärmedizin im Bundesgesundheitsamt systematische Erhebungen über die Salmonella‐Infektionen von Tieren, tierischen Lebens‐ und Futtermitteln durch, die von den tierärztlichen Untersuchungsstellen der Bundesrepublik Deutschland einschließlich Berlin (West) ermittelt werden. Die Arbeitsweise dieser Salmonella‐Zentrale wird eingehend beschrieben. In den Jahren 1961 bis 1965 wurden 25 016 Salmonella‐Isolierungen erfaßt, die 234 Serotypen angehörten. 9 bislang unbekannte Salmonella‐Typen wurden im Berichtszeitraum erstmals festgestellt. Etwa zwei Drittel aller isolierten Salmonella‐Stämme gehörten zu den Serotypen S. typhi‐murium (36,35 %), S. dublin (23,63 %) und S. gallinarum‐pullorum (6,3 % der Gesamtbefunde). Bei Rind und Kalb standen im Berichtszeitraum Infektionen mit S. dublin, beim Schwein mit S. typhi‐murium im Vordergrund. Im Jahre 1965 entwickelte sich beim Kalbe eine starke Zunahme der S. typhi‐murium‐Isolierungen. Beim Geflügel entfallen mehr als 48% der Isolierungen auf Hühner und fast 39% auf Tauben. Neben der Infektion mit S. gallinarum‐pullorum spielen bei der Salmonellose der Hühner noch folgende Serotypen eine Rolle: S. typhi‐murium, S. infantis, S. enteritidis und S. braenderup. Die Salmonella‐Infektion der Tauben wird fast ausschließlich durch S. typhi‐murium var. copenhagen verursacht. Das zur Zeit vom lebensmittelhygienischen Standpunkt vordringlichste Problem auf dem Salmonellose‐Sektor ist die Salmonella‐Kontamination des in‐ und ausländischen Schlachtgeflügels bei der Schlachtung und Verarbeitung. Durch Importverbote konnte dagegen die Einschleppung von Salmonellen durch infiziertes Känguruh‐Fleisch und argentinische Hasen wirksam verhindert werden. Die Zahl der infizierten Eiprodukte nahm im Berichtszeitraum laufend ab. Dagegen erhöhten sich die Salmonellenfunde aus Fleisch und Wurstwaren. Von 1961 bis 1964 war die Zahl salmonella‐infizierter Futtermittel tierischer Herkunft, insbesondere Fischmehl, ständig im Steigen begriffen. Von 1964 zu 1965 konnte jedoch ein erheblicher Rückgang beobachtet werden. Bemerkenswert ist die Vielfalt der bei Futtermitteluntersuchungen isolierten Salmonella‐Typen, die — von einigen Ausnahmen abgesehen — nur sporadisch auftauchen. Für die Verbreitung von S. typhi‐murium und S. dublin haben Futtermittel in der Bundesrepublik Deutschland keine epidemiologische Bedeutung. Die Untersuchungen haben gezeigt, daß Futtermittel nur für bestimmte Formen der Salmonellenverseuchung in Tierbeständen, nämlich für die Verbreitung der sogenannten seltenen Typen, verantwortlich zu machen sind. Bedrohlich ist die ständige Zunahme von Salmonellenausscheidern unter den Haustieren. Konkrete Zahlen hierfür liegen nur für Rind und Kalb vor, da die gültigen gesetzlichen Bestimmungen es nicht ermöglichen, das Ausscheidertum bei anderen Tierarten zu erfassen und zu bekämpfen. Das Ausscheiderproblem wird besonders im Hinblick auf die Tendenzen zur stetigen Vergrößerung der Tierbestände und Errichtu...
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