I. DerSits der Doppeleahiaht nach Lenard 1. Die Kenntnis uber den Bau der Doppelschichten an der Oberflache von Fliissigkeiten hat bekanntlich seit 1910 durch Hrn. L e n a r d eine wesentliche Erweiterung erfahren, indem man auf Grund der an der Wasserfallwirkung und a, n verwandten Erscheinungen (Sprudeln, Zerstauben) gewonnenen Erfahrung annehmen muB, da5 die Doppelschicht ganz in der Fliissigkeit liegt, wahrend man vorher glaubte, die eine Belegung befinde sich in dem angrenzenden Gas.3Hr. L e n a r d entnimmt diesen SchluB folgenden Erfahrungstatsachen:Die Oberfltichenspannung des Wassers gegen ihren eigenen Dampf ist nicht merklich verschieden von derjenigen gegen Luft ( L e n a r d 1886 und 1907). z, Die Beobachtung erfolgte nach der E o t v o s schen Reflexionsmethode. In einer durch stundenlanges Auskochen des Wassers luftfrei gemachten und dann abgeschmolzenen Glaskugel wurde die Oberflachenspannung des Wassers bestimmt und dann langsam Luft zugelassen. Dabei veranderten sich die Lichtmarken nicht im mindesten. Die MeBgenauigkeit betrug 5 v. T. Die Bildung einer elektrischen Doppelschicht durch das Hinzukommen der Luft miiBte nach der von H e l m h o l t z gefundenen Beziehung eine Abnahme der Oberflachenspannung ergeben, die sich folgenderma6en bestimmt : 1) P. Lenard, Sitsber. d. Heidelberger Akad. A. S. 6. 1910. -Beeonders : ,,Probleme komplexer Molekule", Heidelberg 1914, bei Winter. 2) P. Lenard, a. a. 0. S. 6, 7. 1910; a. a. 0. 1914. 11. s. 24. Annalen der Physlk. IV. Folge. 87. 57