Überlieferung und Geschichte der frühchristlichen Evangelienliteratur

Die Kompositionsmetapher ‘Evangelium Jesu Christi, des Sohnes Gottes’ Mk 1.1. Ihre Theologische und Literarische Aufgabe in der Jesus-Biographie des Markus

“…Weiterhin wenn Ermunterndes und Ehrenvolles seinetwegen erfunden und ausgefiihrt wurde ... Uberhaupt ist von alien Formen des Sprechens, die alien Redegattungen gemeinsam sind, die Steigerung am geeignetesten fur die epideiktischen Reden; denn man nimmt die Handlungen als unbestritten an, so daS nur noch Grofie und Schonheit hinzugefugt werden miissen. (Aristoteles, Rhetorik I.9.38 -40) 25Zum 'genos epideiktikon', dem genus demonstrativum, der 'Prunkrede' (Arist., Rhetorik 1.3,3), gehoren vornehmlich die Gattungen der Epik, also die Erzahlgattungen, aber auch der Lyrik wie Hymnen oder poetische Bekenntnisse. Aristoteles fuhrt unter Amplifikation semantische Grundelemente der Erzahlung an: Zahl der Akteure, Zeit, Umstande, Wiederholung, Charakter, Wert.…”

“…'Euangelion' in seiner unter der theologischen Schicht liegenden Grundbedeutung 'frohe Botschaft' zeigt an, dafi das Folgende dem genus epideiktikon, der Grundgattung 'Prunkrede', angehoren soil. Neben ihr gibt es noch die weiteren Grundgattungen 'beratende' und 'gerichtliche' Rede (Arist., Rhetorik 1.3,3). Deren Zwecke sind 'Nutzen und Schaden' und 'Gerechtes und Ungerechtes', wahrend der Zweck der Prunkrede 'das Ehrenhafte bzw.…”

“…(Aristoteles, Zum 'genos epideiktikon', dem genus demonstrativum, der 'Prunkrede' (Arist., Rhetorik 1.3,3), gehoren vornehmlich die Gattungen der Epik, also die Erzahlgattungen, aber auch der Lyrik wie Hymnen oder poetische Bekenntnisse. wenn jemand etwas alleine oder als erster oder mit wenigen in vorziiglicher Weise getan hat; denn all das ist edel.…”

“…Jesu Handeln als Subjekt des Evangeliums bildet dann die andere Handlungsfolge, die ebenfalls zu amplifizieren ist. Neben ihr gibt es noch die weiteren Grundgattungen 'beratende' und 'gerichtliche' Rede (Arist., Rhetorik 1.3,3). 30 Das Markus-Evangelium entsteht vielmehr daraus, dafi beide Handlungsfolgen miteinanderverschrankt werden.…”