Erkrankungen der Venen sind eine der häufigsten Volksleiden; so muß in Deutschland mit ungefähr 6 -8 Mio. Patienten mit schwerer venöser Erkrankung gerechnet werden. Da etwa jeder fünfte dieser Patienten unter einem Ulcus cruris leidet, kann man davon ausgehen, daß allein in Deutschland zwischen 1 und 2 Mio. Patienten betroffen sind [11]. Der Altersgipfel der Patienten liegt zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr und ca. 60% der Patienten sind dauerhaft arbeitsunfähig. Aus diesen Zahlen läßt sich ermessen, daß die Erkrankung 'Ulcus cruris venosum' nicht nur für den betroffenen Patienten sehr unangenehm und langwierig sein kann, sondern auch für die Kostenträger und die Solidargemeinschaften einen enormen finanziellen Aufwand bedeutet.Noch vor wenigen Jahrzehnten galt die Behandlung des chronischen Ulcus cruris venosum als eine Domäne der konservativen Therapie und dies nicht ohne Grund. Die trophischen Störungen der Haut im Bereich eines Ulcus cruris und dessen Umgebung haben durch ihre extrem schlechte Heilungstendenz seit jeher den Chirurgen abgeschreckt, ein Ulcus cruris operativ anzugehen -waren doch die neu geschaffenen Defekte meist größer als die vorher bestehenden.Der Varizenträger, der im Gefolge seiner chronischvenösen Insuffizienz ein Ulcus cruris entwickelt, ist in einen Circulus vitiosus eingetreten, aus dem sich das Krankheitsgeschehen selbst nicht mehr befreien kann: im Gefolge von venöser Stauung mit rezidivierender Entzün-dungsreaktion kommt es zu einem zunehmendem bindegewebigen Umbau von Haut, Subkutis und der darunterliegenden Muskelfaszie, der sogenannten Dermatolipofasziosklerose [7,8,11]. Diese Veränderung führt zu einer Gefässchirurgie (1998) 3: 82-87