Zusammenfassung
Hintergrund
Die organisationale Gesundheitskompetenz (OGK) stellt einen wichtigen Bestandteil der patientenorientierten Gesundheitsversorgung, Organisationsentwicklung und Mitarbeiterorientierung dar. Zur Implementierung von Maßnahmen zur Stärkung der OGK wurden im Projekt „Entwicklung der Gesundheitskompetenz in Einrichtungen der Gesundheitsversorgung“ (EwiKo) sog. Toolboxen, eine Tool-Datenbank, Praxisleitfäden zur Stärkung der OGK sowie ein Selbstbewertungsinstrument (Selbstcheck) zur Erfassung der OGK in Einrichtungen der Gesundheitsversorgung (Krankenhaus, Pflege, Eingliederungshilfe und in Leichter Sprache) entwickelt, erprobt und evaluiert.
Ziel
Ziel ist es, die Befragungsergebnisse vor (t0) und nach (t1) der Pilotphase (Dauer: 15–18 Monate) in den Piloteinrichtungen mittels einrichtungsspezifischer Selbstchecks im Rahmen der Begleitevaluation darzustellen.
Methodik
Vor der Intervention (t0) wurden die Bedarfe zur Stärkung der OGK durch n = 43 Mitglieder der „Arbeitsgruppe (AG) Gesundheitskompetenz“ aus n = 6 Piloteinrichtungen mittels Selbstchecks (n = 3269 beantwortete Aussagen) erhoben. Zur Überprüfung der Wirksamkeit der Intervention haben n = 22 Mitglieder der „AG Gesundheitskompetenz“ aus n = 6 Piloteinrichtungen die Selbstchecks nach der Pilotphase erneut ausgefüllt (n = 695 beantwortete Aussagen).
Ergebnisse
Im Vorher-nachher-Vergleich der Selbstchecks (t0/t1) zeigte sich über alle Handlungsfelder hinweg eine Verbesserung des OGK-Ausmaßes. Bei der Bedarfserhebung (t0) zeigte sich der größte Bedarf in Standard 3 „Schulung der Mitarbeitenden“ (61,8 %, n = 2020), nach der Pilotphase (t1) wurden lediglich 33,3 % (n = 21) der Selbstcheck-Aussagen „nicht bzw. eher nicht“ erfüllt. Im Rahmen der Bedarfserhebung (t0) wurden von den Piloteinrichtungen 37,9 % (n = 1239) der Selbstcheck-Aussagen in allen acht OGK-Standards „nicht bzw. eher nicht“ erfüllt. Nach der Pilotphase (t1) wurden über alle erprobten Standards (n = 6) 23,0 % (n = 160) der Selbstcheck-Aussagen „nicht bzw. eher nicht“ erfüllt.
Schlussfolgerung
Selbstchecks sind geeignet, Bedarfe zur Stärkung der OGK in den Einrichtungen der Gesundheitsversorgung aufzudecken. Der t0-/t1-Vergleich zeigt eine Verbesserung der OGK in allen erprobten Handlungsfeldern nach der Pilotphase, unabhängig davon, in welchen Standards die Maßnahmen umgesetzt wurden. Mit den Selbstchecks ist es künftig möglich, die OGK differenziert nach Einrichtungsart zu erfassen und den Erfolg der Maßnahmen – im Sinne eines Monitorings – zu überprüfen.