Zusammenfassung
Unter etwa 7000 typischen Trich. rubrum‐Stämmen trat im Mykologischen Labora‐torium der Universitäts‐Hautklinik Leipzig in der Zeit von 1960 bis 1968 5mal eine bestimmte Trich. rubrum‐Variante auf. Diese Varietät, von Gentles, La Touche und Tyagi 1964 als endemisch für Nigeria angesehen, zeichnete sich durch starke Pigment‐produktion, erhabene, unregelmäßig gefaltete Kolonien und großen Reichtum an Spindel‐sporen aus. Nur bei 2 der 5 betroffenen Patienten handelte es sich um Ausländer, die übrigen 3 Erkrankten konnten keinen Kontakt mit einer außereuropäischen Infektions‐quelle angeben.
Die atypischen Pilzstämme wurden hinsichtlich ihrer morphologischen und physiologi‐schen Eigenschaften mit der Rubrum‐Normalform verglichen. Die Unsicherheit bei der Einordnung neu aufgefundener Varianten ins System der Dermatophyten weist auf die derzeit noch vorhandenen Unzulänglichkeiten in der Hautpilz‐Taxonomie hin.