Zusammenfassung
Die durch Kaliumtellurit und Triphenyltetrazoliumchlorid nachgewiesenen reduzierenden Fermente können in verschiedenen Myzeten am Farbniederschlag demonstriert werden. Durch Metallionen (z. B. HgCl2 in höherer Konzentration) bzw. Griseofulvin wird bei empfindlichen Pilzen die Synthese dieser Enzyme gehemmt bzw. blockiert. Bei einigen Myzeten ist aktive Reduktion erst wieder nachweisbar, wenn der Pilz “entgiftet” hat und das Pilzwachstum normalisiert ist. Die Redoxindikatoren sind unterschiedlich zum Nachweis aktiver Fermente geeignet und erfassen auch andere oder nicht alle Fermentsysteme. Reduktion wird immer nur im Agarmyzel, niemals im Luftmyzel beobachtet, da hier keine Redoxindikatoren vorhanden sind. Durch das Antimykotikum Griseofulvin kommt es bei entsprechend empfindlichen Myzeten daher wahrscheinlich zu einer aktiven Einwirkung in den Stoffwechsel und den Enzymmechanismus im Zytoplasma. Entsprechende Bilddokumente können demonstriert werden. Die Erprobung der Monotetrazoliumverbindung MTT sowie der MTT‐Kobaltmethode nach Pearse und Prüfungen weiterer Tetrazoliumverbindungen zum Nachweis reduzierender Fermente werden gegenwärtig vorbereitet.