Untersuchungen zur intermediären Verfügbarkeit und Verwertbarkeit von Futterphosphor beim wachsenden Gefügel

Abstract

Zusammenfassung Drei Versuchsgruppen von HNL‐Masthähnchen wurden vom 10.‐18. Lebenstag in Einzelhaltung mit einer phytinfreien Futtermischung ad libitum gefüttert. Dabei enthielt die Futtermischung in alien drei Gruppen 0,5% P i. TS, jedoch entweder 0,3% (I), 0,75% (II) oder 1,25% Ca i. TS. Am 14. Lebenstag wurde jedem Küken lμCi 32P als Natriumphosphat‐Injektionslösung i.p. verabreicht und anschließend bis zum 28. Lebenstag täglich die 32P‐Ausscheidung über Kot und Harn bestimmt. Aus der Differenz von verabreichter und ausgeschiedener 32P‐Dosis ließ sich für jedes Küken eine 32P‐Retentionskurve ableiten. Die mittleren P‐Poolgrößen wurden aus Ganzkörperanalysen von “Nulltieren” am 14. Lebenstag und Versuchstieren am 28. Lebenstag berechnet. Sowohl das zu enge (I) als auch das zu weite (III) Ca: P‐Gewichtsverhältnis im Futter führte zu eingeschränktem Futterverzehr und verminderter Körpermassezunahme der Küken. Die tierindividuelle Variation war dabei in Gruppe III sehr groß. Die Küken schieden bis zum 28. Lebenstag 54% (I), 31% (II) bzw. 9% (III) der verabreichten 32P‐Dosis wieder aus. Die im halblogarithmischen Maßstab dargestellten 32P‐Retentionen der Küken zeigten spätestens vom 3. Tag nach der Tracerapplikation an streng lineare Kurvenverläufe mit biologischen Halbwertzeiten für Radiophosphor von 18,9 (I), 45,3 (II) und 182,4 (III) Tagen (Kompartment A). In einem zweiten, durch Kurvensubtrakion zu ermittelnden Kompartment B betrugen die biologischen Halbwertzeiten für Radiophosphor 0,57 (I + II) bzw. 0,75 (III) Tage. Die Übertragung der tracerkinetisch ermittelten P‐Poolanteile auf die beiden Kompartments führte in den extremen Fütterungsgruppen I und III aufgrund zu weniger Meßpunkte kurz nach der Tracerapplikation zur Fehleinschätzung insbesondere des Kompartments B. Für diese beiden Gruppen ließen sich daher zwar die Tendenz des intermediären P‐Umsatzes, nicht aber in ihrer absoluten Höhe physiologisch interpretierbare P‐Umschlagsraten ableiten. Die intermediäte Verügbarkeit des Futterphosphors betrug in Gruppe II 96%. Die Futter‐P‐Verwertbarkeit belief sich auf 39% (I), 63% (II) und 62% (III).