Summary
To elucidate the importance of elevated oestrogen levels at term for bovine placental maturation, the sensitivity of placental tissue to oestrogens was investigated by estimating oestrogen receptor levels. Unlabelled oestrogen receptors were bound to heparin sepharose in a small column and the gel was washed to remove coenzymes, cosubstrates and non‐binding proteins. After subsequent incubation with 3H‐oestradiol and removal of unbound steroids, a valid receptor quantitation was possible.
In the maternal compartment of the mature bovine placenta only low oestrogen receptor levels (5–14 fmol/mg protein) were detectable, whereas the fetal compartment presumably contains no receptors (< 1 fmol/mg). Due to the low oestrogen sensitivity of the bovine placenta we conclude that unconjugated oestrogens are of little or no importance for placental maturation. The final oestrogen peak prior to parturition may be a marker for maturation with a questionable physiological importance for the placentome.
Zusammenfassung
Geringe östrogensensitivität der bovinen Placenta bei Graviditätsende
Um die Bedeutung der gegen Ende der Gravidität erhöhten östrogenspiegel für die Placentareifung beim Rind aufzuklären, wurde die östrogensensitivität von Placentagewebe über die Bestimmung der östrogenrezeptorniveaus untersucht. Aus diesem Grund wurden unmarkierte östrogenrezeptoren in einer kleinen Säule zunächst an Heparin‐Sepharose gebunden; das Gel wurde anschließend zur Entfernung von Coenzymen, Cosubstraten und nicht bindenden Proteinen gewaschen. Nach der darauffolgenden Inkubation mit 3H‐östradiol und Waschen des Gels zur Abtrennung von nicht gebundenem Steroid war eine valide Rezeptorquantifizierung möglich.
Im maternalen Teil der reifen bovinen Placenta waren nur geringe östrogenrezeptorkonzentrationen (5–14 fmol/mg Protein) nachweisbar, wohingegen der fetale Teil wahrscheinlich keine Rezeptoren (< 1 fmol/mg) enthält. Aufgrund der geringen östrogensensitivität der bovinen Placenta schlußfolgern wir, daß unkonjugierte östrogene für die Placentareifung nur geringe oder keine Bedeutung haben. Der finale östrogenanstieg vor der Geburt ist möglicherweise ein Marker für die Reifung, dessen physiologische Bedeutung für die Placentome aber zweifelhaft ist.