Zusammenfassung: Die alte Wissenschaftsdisziplin Forsteinrichtung erlebte in der jüngeren Vergangenheit, unterstützt durch die Waldwachstumsforschung und die Forstliche Unternehmensforschung, mit originellen wissenschaftlichen Beiträgen weltweit eine neue Blütezeit. Die Zielsetzungen der Forstbetriebe sind vielfältig und teilweise gegenläufig. Forstpolitische Zwänge bedingen eine bisher nicht gekannte Komplexität der waldbaulichen Entscheidungen und machen die Steuerung und Analyse der Waldentwicklung zu einer anspruchsvollen Aufgabe. Diese Aufgabe ist bei weiterem Ansteigen der Flächengrössen der Forstbetriebe allein mit Erfahrungswissen aus der Praxis nicht zu bewältigen. Zu den „lebenswichtigen“ Daten, die für das tägliche Management entscheidend sind, gehört die Örtlichkeit der Information. Daher gilt es, das System Forsteinrichtung mit den Aufgaben der Zustandserfassung und ‐beschreibung, der Steuerung und der Analyse der Waldentwicklung neu zu bewerten. Der Beitrag skizziert die Entwicklung und den gegenwärtigen Stand der Forsteinrichtung als wissenschaftliche Disziplin im internationalen Kontext und beschreibt drei wichtige Aufgaben der Forsteinrichtungsforschung: die mittelfristige Steuerung im Modell der Waldoptionen (das Einzel‐ und Gesamtplanung gleichzeitig berücksichtigt) die notwendige Transparenz des forstlichen Management durch Management Demonstration und Referenz und die präventive Nachhaltskontrolle in Form der Wald‐Ereignisanalyse..