ZusammenfassungEs wird geschätzt, dass in Deutschland etwa 1% der erwachsenen Bevölkerung an einem Ulcus cruris unterschiedlichster Genese leidet. Auch wenn die chronische venöse Insuffizienz und die periphere arterielle Verschlusskrankheit bei etwa 80% aller Patienten mit einem Ulcus cruris pathophysiologisch relevant sind, so ist doch die Kenntnis der relevanten Differenzialdiagnosen insbesondere bei therapierefraktären Verläufen von entscheidender Be-deutung. Es existieren neben Vasculitiden auch neuropathische, metabolische, hämatologische und exogene Faktoren sowie Neoplasien, Infektionen, Medikamente, genetische Defekte und primäre Dermatosen, die ein Ulcus cruris verursachen können. Bei vielen Pa-tienten können es auch multiple Faktoren sein, die zu einem Ulcus cruris führen bzw. dessen Abheilung trotz scheinbar adäquater Behandlung verhindern. Als relevante Ko-Faktoren können hier beispielsweise Adipositas, Diabetes mellitus, Ekzeme, (Lymph-)Ödeme oder arterielle Hypertonie eine bedeutende Rolle spielen.Für eine dauerhaft erfolgreiche Behandlung der Patienten mit einem Ulcus cruris ist es so-mit von entscheidender Bedeutung alle relevanten Faktoren der Pathogenese zu diagnostizieren, um eine kausal ansetzende, dauerhaft erfolgreiche Therapie zu gewährleis-ten.