Verantwortete Elternschaft?

Abstract

Pränataldiagnostische Verfahren versprechen Sicherheit und Kontrolle im Übergang zur Elternschaft. Methoden, die das Ungeborene untersuchen, ohne es zu gefährden, sind hochgradig akzeptiert. Dazu gehören Ultraschall und – mit steigender Tendenz – frühe nicht-invasive Tests, die aus wenigen Millilitern mütterlichen Bluts die Chromosomen des Ungeborenen entschlüsseln. Der Zuwachs an Wissen bringt jedoch nicht nur Entlastung. Die Verantwortung werdender Eltern steigt und generiert Ambivalenzen und Dilemmata, die nicht widerspruchsfrei auflösbar sind. Wie Narrative und Appelle mit diesen Ambivalenzen interagieren und elterliche Verantwortung neu akzentuieren, wird anhand einer Diskursanalyse aufgezeigt.

Der Test boomt – ein Jahr nach dem G-BA-Beschluss zur Kassenfinanzierung des NIPT

“…Der von Frauen erhoffte Effekt, eine invasive Untersuchung vermeiden zu können, bleibt demnach in vielen Fällen aus. Bei diagnostischer Bestätigung eines Verdachts resultieren daraus Entscheidungen von existenzieller Tragweite, auf die sich Betroffene nicht adäquat vorbereitet fühlen 2 13 6 6 13 19 33 .…”

“…Tests, die, einfach und schnell eingesetzt, nach Merkmalen suchen, die zu einem „othering“ von Menschen beitragen, können nicht losgelöst von ihrem assoziativen und ethischen Kontext betrachtet werden. Sie als harmlos und risikofrei 2 zu bezeichnen, leugnet diesen Kontext. In ihren potenziellen Auswirkungen auf die Gesellschaft sind sie eben gerade nicht harmlos.…”

“…In ▶ Tab. 2 [1,11]. Das "Versuchskollektiv" stellen Schwangere dar -mit bislang unklaren Folgen und einer uneindeutigen Relation zwischen Nutzen und Scha den [32].…”

“…Tests, die, einfach und schnell eingesetzt, nach Merkma len suchen, die zu einem "othering" von Menschen beitra gen, können nicht losgelöst von ihrem assoziativen und ethischen Kontext betrachtet werden. Sie als harmlos und risikofrei [2] Der Beitrag der Berufsgruppe der Hebammen ist dabei nicht zu unterschätzen. Hebammen stellen für schwangere Per sonen oftmals besonders vertraute Ansprechpartner*innen und nicht selten ein Korrektiv zur medizinischen Defini tionsmacht dar [5].…”