KurzfassungIn Sonderfällen des Betonbaus wird ein Materialverhalten angestrebt, das sich durch ein hohes plastisches Stauchvermögen auszeichnet. Zwar liegen bereits erste Ansätze für solche Betone vor, abgesicherte Kenntnisse zum Stauchverhalten sowie zu den maßgeblichen Einflussgrößen sind aufgrund fehlender experimenteller Studien jedoch bisher äußerst begrenzt. Der vorliegende Beitrag beschreibt experimentelle Untersuchungen zum Stauchverhalten stark porosierter Betone. Das Ziel war es, das Stauchverhalten grundlegend zu charakterisieren und relevante material‐ sowie versuchstechnische Einflussparameter zu identifizieren und zu quantifizieren. Die Porosierung der Betone erfolgte durch die Verwendung von Blähglas und Schaumstoffperlen in Kombination mit einem Schaumbildner. Durch die Variation des Wasserzementwertes wurde auch der Einfluss der Matrixfestigkeit berücksichtigt. Das Stauchverhalten wurde in einaxialen Druckversuchen unter Voll‐ und Teilflächenbelastung untersucht. Des Weiteren wurden die Stauchversuche sowohl mit als auch ohne Umschnürung durchgeführt, um den Einfluss der Querdehnungsbehinderung zu ermitteln. Die wesentlichen Untersuchungsergebnisse werden anhand der ermittelten Spannungs‐Verformungskurven sowie der erfassten Struktur‐ und Gefügeänderungen von gestauchten Proben dargelegt.