Veränderungen des Blutbildes durch Derivate des Phenothiazins 1001 Veränderungen des Blutbildes durch Derivate des Phenothiazins Die Derivate des Phenothiazins stellen synthetisdie Verbindungen dar, von denen einige in der modernen Pharmakotherapie große Bedeutung erlangt haben. Chemisch ist ihnen neben dem Phenothiazin-Gerüst eine Alkylamin-Seitenkette gemeinsam (s. Abb. 1). Das Ringsystem kann Substituierungen, die Seitenkette verschiedenen Veränderungen unterworfen werden, wodurch sich zahlreiche Korn-SS I0NCC--(C)N\ C-Pheno-Alkylamin -Seiten -Ihiozinkette mit 2 oder 3 Ring C-Atomen Abb.!. Grundstruktur der Phenothiazin-Derivate binationsmöglichkeiten und Substanzen mit differenten Wirkbildern ergeben. Die pharmakologischen Eigenschaften der Phenothiazin-Derivate wurden im Rahmen der Antihistaminika-Forschung entdeckt. Diese Entdeckung, die Entwicklung und Prüfung neuer Substanzen im Tierexperiment und in der Klinik sind aufs engste mit den Namen Halpern, Laborit, Courvoisier, Delay, Deniker, Flügel, Wirth und vieler anderer Autoren verbunden. Ein breites pharmakologisches Wirkungsspektrum bei relativ guter Verträglichkeit sind ein Charakteristikum der Phenothiazin-Derivate. Wegen ihrer Fähigkeit, eine besondere Art von zentralnervöser Beruhigung und Entspannung herbeizuführen und selbst bestimmte Formen von endogenen Psychosen symptomatisch günstig zu beeinflussen, werden einige Phenothiazin-Derivate, zusammen mit dem Reserpin, zu den Neuroleptika gerechnet. In unterschiedlichem Ausmaße wirken die meisten von ihnen sympathikolytisdi, parasympathikolytisdi, spasmolytisdi, lokal-anästhetisch, ganglio-und histoplegisdi, antipyretisch, antiemetisch, antikonvulsiv und antiallergisch. Sie beeinflussen den Wännehaushalt, potenzieren die Wirkung der Hypnotika, Narkotika und Analgetika. Schließlich inhibieren sie die Wirkung des Histamins und des Serotonins. Die in verschiedener Ausprägung sich manifestierende Wirkung einiger Phenothiazin-Derivate im peripheren und zentralenBereich ist der Abb. 2 zu entnehmen. Zum dosisabhängigen Wirkbild gehört ferner die Erzeugung exitatorischer zentralnervöser und phasenhaft ablaufender Stammhirnphänomene (Parkinsonoid).