Verletzungen der Wirbelsäule bei nicht tödlichen Rettungsausstiegen mit dem Schleudersitz – Analyse von Verletzungen in der Luftwaffe im Zeitraum von 1974 bis 2014

Abstract

Seit 1944 werden in der militärischenLuftfahrt serienmäßig Schleudersitze eingesetzt und haben weltweit Tausenden Piloten das Leben gerettet. Aufgrund der hohen Beschleunigungskräfte beim Ausschuss sind tödliche und schwere Verletzungen möglich. In dieser Arbeit wurden 108 Piloten/Waffensystemoffiziere der Luftwaffe untersucht, die sich aus verschiedenen Luftfahrzeugen im Zeitraum von 1974 bis 2014 herauskatapultierten. 91 % hatten überlebt, 52,0 % aller Überlebenden erlitten eine Wirbelsäulenverletzung, 34,0 % eine Wirbelsäulenfraktur. Die vorgestellten Ergebnisse sind vergleichbar mit der internationalen Literatur. Durch den Einsatz moderner Bildgebungsverfahren werden häufiger Wirbelsäulenverletzungen (okkulte Frakturen) entdeckt als mit der konventionellen Röntgendiagnostik. Verschiedene Faktoren (Flughöhe, Fluglage und Fluggeschwindigkeit, Größe, Gewicht und Alter der Piloten, Haltung der Wirbelsäule zum Zeitpunkt des Ausschusses) scheinen den Schweregrad des Wirbelsäulentraumas zu beeinflussen. Bild: Fotolia; S. Kaulitzki Heruntergeladen von: University of Florida. Urheberrechtlich geschützt. Anthropometrie 194,8 cm, 89,0 kg, BMI 24 183,3 cm, 95,9 kg, BMI 28,5 Kopfverletzung Keine Keine HWS-Verletzung Fraktur HWK 2 Fraktur HWK 4 Keine BWS-Verletzung Kompressionsfrakturen BWK 6, BWK 7 und BWK 8 Kompressionsfraktur BWK 12 LWS-Verletzung

Die Rettungs-BOA als Hilfsmittel zur schnellen Rettung von Piloten aus Luftfahrzeugen der Bundeswehr

“…Gemäß PHTLS-Leitlinien (Präklinisches Traumamanagement) [12], nach denen die Bundeswehr ihr Rettungspersonal schult und qualifizieren lässt, ist die Rettungs-BOA ein anerkanntes und qualifiziertes Rettungshilfsmittel. Darüber hinaus ermöglichen die patientennahe Greifvorrichtung und die günstigeren Hebelkräfte eine Minimierung der körperlichen Belastung der Rettungskräfte (Rückenschonung).…”

Die Wirbelsäule in der militärischen flugmedizinischen Begutachtung

“…Luftfahrzeugführer (LFF) in militärischen Luftfahrzeugen sind hohen körperlichen Belastungen ausgesetzt. Wirbelsäulenbeschwerden sind bei Jet- und Hubschrauberpiloten häufig und können die Leistungsfähigkeit und Einsatzfähigkeit der Luftfahrzeugbesatzungen einschränken oder ausschließen 1 , 2 – 5 . Bei einem Flugunfall und bei der Benutzung der Rettungssysteme (Schleudersitz, Fallschirm) wirken hohe Kräfte auf das MSS und den gesamten Körper, Verletzungen und Tod sind möglich 6 .…”

MRT-Veränderungen der Wirbelsäule bei asymptomatischen Pilotenanwärtern – Teil 1: Lendenwirbelsäule

“…In der militärischen Flugmedizin nimmt die Prävention von degenerativen Veränderungen an der Wirbelsäule und von Wirbelsäulenschäden durch hohe und wehrdiensttypische Belastungen (Wehrdienstbeschädigung) eine wichtige Rolle ein. Die Wirbelsäule von Luftfahrzeugführern in militärischen Luftfahrzeugen ist hohen Belastungen ausgesetzt, zum Beispiel ist bei Jetpiloten bei einem Rettungsausstieg mit dem Schleudersitz der thorako-lumbale Übergang für Frakturen stark gefährdet [1]. Jet-und Hubschrauberpiloten klagen häufig über akute oder chronisch rezidivierende Zervikal-und Lumbalbeschwerden [2,3].…”