Zusammenfassung
Hintergrund: Die Schmerzkontrolle ist ein wichtiges Ziel in der hospizlich-palliativen Versorgung, um den betreuten Patienten eine ausreichende Lebensqualit?t zu erm?glichen und in der noch verbleibenden Zeit so aktiv wie m?glich sein zu k?nnen. Gleichwohl zeigen Untersuchungen, dass auch in diesem Setting Optimierungsbedarf im Schmerzmanagement besteht. Die spezielle Situation schwerstkranker und sterbender Patienten erweist sich f?r die Erfassung und Therapie der Schmerzen als herausfordernd. Professionell Pflegenden kommt im interdisziplin?ren Schmerzmanagement im Hospiz eine zentrale Rolle zu. F?r eine Verbesserung der Schmerzversorgung im Hospiz ist es wichtig, das Schmerzmanagement zu evaluieren. Die Sicht der Pflegenden und Patienten ist dabei zu ber?cksichtigen. Ein Vorhaben, das sich das Versorgungsforschungsprojekt ?Aktionsb?ndnis Schmerzfreie Stadt M?nster? in einer Teilstudie im Setting Hospiz zum Ziel gesetzt hat.
Methodik: Im Zuge eines qualitativen Vorgehens wurden in den beiden station?ren Hospizen in der Stadt M?nster zwei leitfadengest?tzte Gruppendiskussionen mit Pflegenden und sieben halbstandardisierte Interviews mit Tumorpatienten gef?hrt. Die Daten wurden inhaltsanalytisch ausgewertet.
Ergebnisse: Die Pflegenden ?u?ern Zufriedenheit mit dem Schmerzmanagement in den Hospizen. Das Assessment und die Therapie der Schmerzen werden aufgrund der Mehrdimensionalit?t des Schmerzes aber als herausfordernd beschrieben, ebenso die Zusammenarbeit mit den Haus?rzten. Hieraus werden Ver?nderungsnotwendigkeiten abgeleitet. Die befragten Patienten sind zufrieden mit der Schmerzversorgung. Eine eigene Handlungsf?higkeit zur selbstst?ndigen Schmerzlinderung wird von den Patienten nicht erlebt. Sie beschreiben und bewerten die Schmerzversorgung im Hospiz in Abgrenzung zu den in anderen Versorgungseinrichtungen gemachten Erfahrungen. Ein wertsch?tzender Umgang, personale Kontinuit?t und rasche Reaktionen auf ge?u?erte Schmerzen werden von den Hospizpatienten hervorgehoben.
Schlussfolgerung: Trotz der von beiden befragten Gruppen dargestellten gro?en Zufriedenheit mit dem Schmerzmanagement in den Hospizen zeigen sich Optimierungsnotwendigkeiten f?r das Assessment und das Angebot nicht-medikament?ser Therapieoptionen. Die F?rderung der Handlungsf?higkeit der Patienten ist dabei zu ber?cksichtigen.