Unter den GeburtsstSrungen infolge anormaler GrSsse des fgtalen Abdomens geh6ren diejenigen, welehe verursaeht sind dureh eine Missbildung der i-I~rnbl~se mit einer starken Dilatation~ zu den selteneren. Der am 12. Februar 1913 in der hiesigen Frauenk!inik beobaehfete Fall verdient neben der klinisehen Bedeutung deshalb noeh ein besonderes Interesse, weil er, soweit die Literatur mir zuganglieh war, tier einzige ist, bei dem die Urinretention in der Harnblase einen so hohen Grad erreiehte, dass es zu einer im Intrauterinleben entstandenen Blasenruptur kam, und weil ausserdem sieh an samtliehen Organen des Abdomens Missbildungen oder sekund~re Ver~ndernngen fanden, die einer genauen pathologiseh-anatomischen und embryologischen Untersuehung wert waren. hn vorliegenden Fall handelt es sich um eine 23j~hrige Erstgebarende mit folgender Anamnese: gater gesund, Mutter vor 15 Jahren an Kindbettfieber gestorben. Als Kind maehte Pat. Diphtherie und Masem dureh. Sonst will sie hie emstlieh krank gewesen sein, speziell keine Haut-, Hals-oder Knoehenerkrankungen gehabt haben. Erste Menses mit 12 Jahren, immer l'egelmi~ssig alie 3-4 Wochen, 4 Tage dauernd, verbnnden mit leichten Kreuzschmerzen. Letzte normale Periode anfangs September 1912. Anfangs 0ktober trat eine drei Woehea lang dauernde, leiehte, kontinuierliehe Bhtung ein; Mitte Dezember will Pat. noeh einmal wahrend 2 Tagen eine ziemlich profuse ,Periode" gehabt haben. Erst im Januar bemerkte Pat., die bis zu dieser Zeit nieht gewusst haben will, dass sie gravid sei, eine Ver-grSsserung des Abdomens, die sehr rasch zunahm. Bei ihrer Aufnahme auf den Gebiirsaal am 13. Februar 1913, 3 Uhr p. m., gibt die Parturiens an, dass sie seit gestern abend krliftige, regel-m~ssige Wehen habe, die sieh in Intervallen von 5-10 Minuten gefolgt seien. Abgang vm~ Fruehtwasser will sie nieht beobaehtet haben.