“…im Klassenraum Transkription der Videoaufnahmen Während bei Forschungsarbeiten mit rein auditiven Aufzeichnungen (etwa Interviews) die Transkription dieser Aufzeichnungen -vor allem zum Zweck der Validierung -praktiziert wird und forschungsmethodischer Standard ist, so werden Ein zentrales Argument gegen die Anfertigung einer Transkription ist die durch die Überkomplexität der Videoaufnahmen bedingte Verdichtung, Reduktion und Fokussierung bei der Transformation von audiovisuellen Daten in eine Zeichensprache (meist Schriftsprache; Moritz, 2014) und der damit potenziell einhergehende Informationsverlust. Dieser damit einhergehende Codewechsel wird forschungsmethodisch teils kritisch rezipiert(Kurt, 2010).Um diesem Argument zu begegnen, sei angemerkt, dass die Videotranskription nicht, wie bei Audiotranskriptionen üblich, als alleinige Substitution der originären Videografie dienen muss: Mittels Hypercoding(Irion, 2010), also der parallelen Ausbeutung der Videoaufnahme und des entsprechenden Transkripts (Hypercoding 1.Kategoriensysteme können im Wesentlichen auf einzelne auftretende (respektive unterbleibende) Ereignisse (Ereignisstichprobe, event sample) oder zeitbasiert, also auf die Dauer entsprechender Ereignisse (Zeitstichprobe, time sample), ausgerichtet werden(Brückmann & Duit, 2014;Döring & Bortz, 2016). Zur Identifikation von Unterrichtsprinzipien in den Aufzeichnungen spielt die Dauer einer Unterrichtshandlung eine untergeordnete Rolle: Wie viel Zeit etwa die Lehrperson auf eine Vergleichbarkeit von Kontroll-und Testansatz im Rahmen wissenschaftsorientierten Arbeitens (Prinzip P 7, Wahrung wissenschaftlicher Strenge) verwendet, ist unter anderem abhängig vom Niveau der Lernenden wie auch dem Ziel der konkreten Unterrichtsstunde.…”