Hintergrund: Psychodynamische Psychotherapien spielen eine wichtige Rolle im deutschen Gesundheitssystem. Der Nachweis ihrer Lehrbarkeit bekommt vor dem Hintergrund des neuen Psychotherapiestudiums eine neue Bedeutung. Dies bezieht sich insbesondere auf erfahrungsbasierte didaktische Modelle und auf das spezifische Üben von Interventionen. Hier ist bisher unklar, welche Aspekte kompetenzorientierter psychodynamischer Lehre mit dem subjektiven Lernerfolg zusammenhängen. Methode: In einer Stichprobe mit 47 Kandidatinnen und Kandidaten eines Ausbildungsinstitutes wurden psychodynamische Interventionen mit Videofeedback, Peer-Rollenspielen und Simulationspatientinnen und -patienten unterrichtet. Der subjektive Kompetenzgewinn von Prä zu Post wurde in Bezug auf die Interventionen Klarifizieren, Konfrontieren und Deuten mithilfe von t-Tests abgebildet. Zudem wurden in einer multiplen linearen Regression verschiedene Prädiktoren für den subjektiven Lernerfolg getestet. Ergebnisse: Die subjektive Kompetenz nahm für die Interventionen Klarifizieren und Konfrontieren mit großen Effekten, für Deuten mit einem kleinen bis mittleren Effekt zu. Der Lernerfolg war korreliert mit einem antizipierten Transfer in den therapeutischen Alltag, einem positiven Erleben der Arbeit mit den Simulationspatientinnen und -patienten sowie mit hilfreich erlebtem Feedback durch die Dozentinnen und Dozenten. Schlussfolgerungen: Psychodynamische Interventionen sind mit erfahrungsbasierten und kompetenzorientierten Unterrichtsformaten lehrbar. Dabei ist wichtig, dass praxisorientierte Formate eine Lernumgebung schaffen, in der die Arbeit mit Simulationspatientinnen und -patienten und das Feedback als konstruktiv und hilfreich erlebt werden. Zukünftige Untersuchungen sollten den Transfer in den Alltag sowie longitudinale Curricula in den Fokus nehmen.