Zusammenfassung
Thiaminversorgung laktierender Ratten und Thiamintransfer in Milch und Nachkommen
In der vorliegenden Studie sollte untersucht werden, ob mäßig variierende Konzentrationen an Nahrungsthiamin während der Laktation den Thiaminstatus von laktierenden Ratten sowie den Übertritt von Thiamin in die Milch und damit die Nachkommen innerhalb von 6 und 13 Tagen beeinflussen können. Dazu wurden Ratten nach dem Werfen in 6 Gruppen von je 8 Tieren eingeteilt, die während der Laktation über einen Zeitraum von 13 Tagen eine Diät mit 0,5, 6, 9, 12, 24 und 36 mg/kg Thiamin erhielten. Zur Erfassung des Thiaminstatus wurden am 14. Laktationstag von den Rattenmüttern und deren 13 Tage alten Nachkommen die Aktivität der Transketolase in Blut und Erythrozyten gemessen, sowie die Thiaminkonzentrationen in Blut, Leber und Restkörper.
Ratten, die eine Diät mit 0,5 mg/kg Thiamin erhielten, zeigten Thiaminmangelsymptome, die sich in verminderter Körpermasse und erniedrigten Transketolaseaktivitäten in Blut und Erythrozyten äußerten. Auf der Grundlage dieser Parameter wurde der Thiaminbedarf während der Laktation mit 6–9 mg/kg veranschlagt. Die Thiaminkonzentration in der Milch variierte zwischen 0,2 und 5,6 mg/kg und wurde durch die Menge des aufgenommenen Nahrungsthiamins stark beeinflußt. Auch die Thiaminkonzentrationen in den Nachkommen spiegelten sehr stark die Thiaminversorgung der Mütter bzw. deren Thiaminspiegel in der Milch wider. Dabei zeigte das Blut die stärkste Dosis‐Abhängigkeit, gefolgt von Leber und Restkörper. In allen Fällen unterlagen jedoch die Thiaminkonzentration im Körper keinem eindeutigen Sättigungsverhalten.