Das neue Antiöstrogen Droloxifen (DROL) zeichnet sich, verglichen mit Tamoxifen (TAM) oder Toremifen (TOR), durch eine mehr als lOfach höhere Bindungsaffinität zum Östrogenrezeptor (ER) aus. In der folgenden Studie wurde untersucht, ob diese höhere Bindungsaffinität sich entsprechend auf die Hemmung des Zellwachstums oder der Proteinbiosynthese auswirkt. Wir verglichen die antiproliferative Wirkung der drei Antiöstrogene auf die ER-positive menschliche Tumorzellinie MCF-7 Ml und die ER-negative menschliche Tumorzellinie MDA-MB-231 (als Negativkon-trolle) unter serumfreien Bedingungen. Effekte auf die Protein-Neusynthese wurden anhand des 14C-Leucin-Einbaus untersucht, während Veränderungen des Gesamtproteingehalts mit Hilfe des Fluoreszenzfarbstoffs Sulforhodamin-101 am Flow-Cytometer quantifiziert wurden. Die IC50 für die Wachstumshemmung lag bei der Zellinie MCF-7 Ml für DROL unter 0,03 µM, während sie bei TAM oder TOR um eine Zehnerpotenz höher, bei etwa 0,3 µM, lag. DROL hemmte im ER-abhän-gigen Konzentrationsbereich von 0,03-1 µM den 14C-Leucin-Einbau überraschen-derweise genauso effektiv wie Cycloheximid, ein bekannter Inhibitor der Proteinbiosynthese, während TAM oder TOR in therapeutisch relevanten Konzentrationen keine Wirkungen zeigten. Die Messungen am Flow-Cytometer bestätigten diese Ergebnisse. Zusammenfassend läßt sich sagen, daß eine höhere ER-Bindungsaffinität bei den nichtsteroiden Antiöstrogenen mit einer starker antiproliferativen Aktivität korreliert.