Werte sind handlungsleitende Grundüberzeugungen von Individuen und werden als Beurteilungsgrundlage für das gesellschaftlich als gut und richtig verstandene Verhalten hergezogen. Entsprechend sind Werte ein zentrales Thema in der sozial-und politikwissenschaftlichen Forschung. In den Sozialwissenschaften werden zur Messung von Werten primär die Postmaterialismus/Materialismus Skala von Inglehart und das Modell der universellen menschlichen Werte nach Schwartz herangezogen. Insbesondere das von Schwartz entwickelte Portrait Value Questionnaire (PQV) zur Messung der universellen menschlichen Werte dominiert aktuell die empirische Werteforschung. Die Werthaltung der österreichischen Bevölkerung ist grundsätzlich von einer altruistischen, gemeinschaftsorientierten und solidarischen Einstellung gekennzeichnet, gefolgt von dem Wunsch, dass existierende gesellschaftliche Strukturen bewahrt werden. Der Wert von Wandel und Veränderungen wird vergleichsweise skeptisch beurteilt, wobei sich hier ein Generationenkonflikt abzeichnet. Werte stehen in engem Zusammenhang mit der Bevölkerung und insbesondere der Bevölkerungsstruktur (Sozialstruktur). Das Wechselspiel aus Werten und Sozialstruktur zeigt sich insbesondere darin, dass Alter, Geschlecht und Bildungsstand oftmals zentrale Erklärungsgrößen für bestimmte Ansichten und Weltbilder sind. Zentrale Entwicklungen in der österreichischen Sozialstruktur sind das steigende Durch-