ZusammenfassungIn den letzten 8 Jahren wurde in Deutschland nicht nur „mehr Versorgungsforschung in der Zahnmedizin“ gefordert, sondern auch geleistet. Insgesamt finden sich an 12 Medizinischen Fakultäten themenbezogene Aktivitäten der Zahn‑, Mund- und Kieferheilkunde in der Versorgungsforschung; deutschlandweit werden 9 Großprojekte verortet, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung oder vom Innovationsfonds gefördert werden. Gleichwohl ist der Bedarf an Versorgungsforschung größer als die jetzige Leistungsfähigkeit der universitären und außeruniversitären Zahnmedizin: Um eine nachhaltige, bedarfsgerechte und zukunftssichere zahnärztliche Versorgung aller Menschen in Deutschland gewährleisten zu können, bedarf es strukturierter, methodisch versierter und in die Versorgung hinein vernetzter Verbünde, die das wissenschaftliche Fundament für erwartete Versorgungsumbrüche legen können.Der vorliegende Beitrag soll den Stand der Versorgungsforschung in der Zahn‑, Mund- und Kieferheilkunde in Deutschland beschreiben. Die wesentlichen Herausforderungen werden adressiert: Methodenkompetenz, Zugang zu Daten und deren Nutzung sowie die langfristige Perspektive dieses Forschungsbereichs. Derzeitige Forschungsaktivitäten und Infrastruktur inklusive Förder- und Fortbildungsinstrumente werden dargestellt.Die Erkenntnisse aus der zahnärztlichen Versorgungsforschung in Deutschland können auch für andere Länder richtungsweisend sein; umgekehrt kann Versorgungsforschung Ansätze aus anderen Ländern sinnvoll in das deutsche Gesundheitssystem übertragen. Versorgungsforschende sollten sich professionalisieren und vernetzen. Nachhaltige Strukturen (Professuren, Mittelbau) und Rahmenbedingungen (Datennutzung, Förderung) sollten geschaffen und Forschungsergebnisse zeitnah verwertet werden.