Professor Jack D. Dunitz zum 90. Geburtstag gewidmet Der hydrophobe Effekt ist weitläufig bekannt als die treibende Kraft bei der spontanen Assoziation von Molekülen mit ausgedehnten lipophilen Oberflächen in wässriger Lçsung. Dieser Effekt geht einher mit der Verdrängung von Wassermolekülen aus dem sich bildenden hydrophoben Grenzflächenkontakt [1,2] und liefert gewçhnlich die Erklä-rung für zahlreiche in der Natur beobachtete Phänomene, an denen hydrophobe Spezies beteiligt sind. So erklärt er, warum sich ein Öl/Wasser-Gemisch spontan in seine einzelnen Phasen auftrennt, warum lçsliche Proteine bei der Faltung einen hydrophoben Kern und eine hydrophile Außenseite bilden, [3,4] warum Membranbestandteile in Form von Doppelmembranen und Micellen assoziieren, warum Membranproteine nur in Membransegmenten vorliegen und warum das wechselseitige Vergraben von hydrophoben Molekülteilen bei der Protein-Ligand-Wechselwirkung eine derart zentrale Rolle spielt.[5] Vor allem das zuletzt genannte Beispiel liefert die Basis für eine in der medizinischen Chemie weitverbreitete Strategie zur Verbesserung der Protein-Ligand-Wechselwirkung, indem eine Optimierung der hydrophoben Ligandoberfläche vorgenommen wird, um ein günstigeres Vergraben der hydrophoben Struktur im Zielprotein ermçgli-chen zu kçnnen. In allen diesen Fällen wird der hydrophobe Effekt als die treibende Kraft für die Assoziation angesehen. Auf der molekularen Ebene wird dieses Phänomen auf die