Weibliche Lust im 21. Jahrhundert: Alles ist anders, alles bleibt gleich …?

Abstract

Ein halbes Jahrhundert ist es her, dass die Sexualaufklärerin und Mitbegründerin des sexpositiven Feminismus Betty Dodson in den 1970er-Jahren begann, öffentlich über weibliche Genitalien und Selbstbefriedigung zu sprechen. In Bettys Bodysex-Workshops erkundeten Frauen* gemeinsam ihre Lust, nackt im Kreis auf dem Boden sitzend. Ihr Buch „Liberating Masturbation: A Meditation in Selflove“ (1974) machte international Furore, es erschien auch auf Deutsch. Und nicht nur schwang Betty Dodson zu Zeiten der sexuellen Revolution und zweiten Frauenbewegung öffentlich den Vibrator, sie machte mit ihren realistischen Fotos und Zeichnungen von Vulven, die u. a. auf Konferenzen präsentiert wurden, auf die Schönheit und Vielfalt der äußeren weiblichen Genitalien aufmerksam (https://dodsonandross.com/vulva).

„Teach Love“: Psychologische Weiterbildung zur Sexuellen Bildung und Beziehungskompetenz im digitalen Format

“…Eine fortgeschriebene Unsicherheit und eine nicht aufgearbeitete Haltung können konsequenzenreich sein, so wird mitunter an überholten Narrativen festgehalten und Jugendlichen gelehrt, sie könnten sich ruhig "alles trauen". 4 Dabei geht es heute eher darum, Jugendliche in einem zum Teil einschüchternd wirken-den Kontext (Döring 2022b), in dem alles geht und in dem sich Jugendliche mithin gegenseitig mit Skripten und Erwartungen überfordern (Harder und Harder 2022), in den Kontakt zur eigenen Lust zu bringen, sodass sie fühlen können, was sie selbst möchten und nicht möchten (Clement 2019). Dieses Dokument wurde zum persönlichen Gebrauch heruntergeladen.…”

Rough Sex: Aktueller Diskussions- und Forschungsstand

“…Während sich jedoch rund um BDSM (engl. Akronym: bondage/discipline, dominance/submission, sadism/masochism ) in Offline- und Online-Kontexten eine Spezialkultur mit eigenen Communitys, Events, Regeln, Rollenbildern, Beziehungsmodellen, Anleitungen und Kursen etabliert hat (Brown et al 2020 ; Döring et al 2022 ), scheint Rough Sex weniger identitätsrelevant zu sein. Im Unterschied zu BDSM scheint Rough Sex auch nicht in einer dezidierten sexuellen Szene institutionalisiert zu sein, sondern eine Spielart oder Akzentuierung allein im privaten sexuellen Repertoire darzustellen.…”