Professor Josef Grobe zum 80. Geburtstag gewidmet Während die Natur CO 2 als ihre hauptsächliche Kohlenstoffquelle nutzt, befindet sich die Anwendung von CO 2 als leicht zugänglicher und billiger Rohstoff für chemische Grundstoffe noch immer in den Anfängen. [1] Wichtige industrielle Anwendungen sind die Herstellung von Harnstoff, Salicylsäure, cyclischen und polymeren Carbonaten. [2] Weniger fortgeschritten ist die Reduktion von CO 2 zu Ameisensäure, Methanol und Methan im großtechnischen Maßstab. So gibt es z. B. nur einige wenige Pilotanlagen, die die heterogene CO 2 -Reduktion mit H 2 zu Methanol erforschen und optimieren. [3] Die homogene Katalyse ist immer noch auf teure und seltene späte Übergangsmetallkomplexe angewiesen. [2,4] So konnte z. B. gezeigt werden, dass ein homogener Iridium-Komplex ein sehr reaktiver Katalysator für die Reduktion von CO 2 mit H 2 zu Ameisensäure ist. [5] Hydrosilane sind ebenfalls als Reduktionsmittel eingesetzt worden, weil die etwas polare und schwächere Si-H-Bindung (Bindungsdissoziationsenergie (BDE) 384 kJ mol À1 in SiH 4 ) [6] leichter als die starke H-H-Bindung aktiviert werden kann (BDE 436 kJ mol À1 ). [7] Ein zusätzliches Plus ist die Tatsache, dass die Reaktionsprodukte der Reduktion mit Hydrosilanen weitgehend inerte Siloxane sind, während Wasserstoff zu Wasser oxidiert wird, das bestimmte Katalysatoren deaktivieren kann. In jüngerer Zeit konnte gezeigt werden, dass Ruthenium-Komplexe die Hydrosilylierung von CO 2 zu Formoxysilanen katalysieren [8] und dass ein kationischer Zirconium-Phenoxidkomplex die Reduktion von CO 2 zu Methan mit verschiedenen Hydrosilanen bei Raumtemperatur katalysiert. [9] Außerdem katalysieren metallfreie Organokatalysatoren wie N-heterocyclische Carbene oder Amine die Reduktion von CO 2 zu Methoxysilanen [10] und Formamiden. [11] Schließlich gibt es auch mehrere Beispiele, in denen frustrierte Lewis-Paare (FLPs) CO 2 aktivierten, [12] und die katalytische Reduktion zu Methan wurde mit dem FLP Tetramethylpipiridin und B(C 6 F 5 ) 3 erreicht. [13] Überraschenderweise gibt es bislang noch keine Beispiele für die katalytische CO 2 -Reduktion mithilfe von Lewis-Säuren. In ein paar Fällen wurden aromatische und heteroaromatische Carbonsäuren unter Friedel-Crafts-Bedingungen erhalten, wobei die Lewis-Säure (typischerweise ein Aluminiumhalogenid) als stçchiometrisches Reagens eingesetzt wurde. [14] Vor kurzem wurde berichtet, dass die stçchiometrische Umsetzung von Silyliumionen mit CO 2 zur Bildung von Benzoesäure, Ameisensäuren und Methanol führt. [15] In unseren Studien über kationische niedrig-koordinierte Organoaluminium- [16] und Organozinkverbindungen [17] fanden wir, dass diese Verbindungen die schnelle und milde Reduktion von Benzophenon zu Diphenylmethan mit Et 3 SiH katalysieren. Daher fragten wir uns, ob CO 2 (ein "Diketon") auch unter diesen Bedigungen reduziert werden kçnnte. Wir berichten hier, dass die Hydrosilylierung von CO 2 mit verschiedenen Hydrosilanen zu Methan, Toluol und Diphenylmethan durch die Lewis-Säure [Et 2 Al][CH...