ZUSAMMENFASSUNGDas komplexe regionale Schmerzsyndrom (CRPS) ist gekennzeichnet durch sensorische (Spontanschmerzen, Hypästhesie, Hypo- oder Hyperalgesie, Allodynie), motorische (v. a. eingeschränkter Bewegungsumfang und Feinmotorik, fehlender Faustschluss, fehlende Abrollbewegung des Fußes, mitunter auch Tremor oder Dystonie) und autonome (Veränderungen des Haut-, Haar- und Nagelwachstums, des Hautkolorits und der -temperatur, der Schweißsekretion, Ödem) Symptome, die sich hinsichtlich Ausmaß und Auftreten individuell unterscheiden. Typisch ist jedoch eine distale Generalisierung der Symptomatik mit Ausdehnung in Hände und Füße, häufig mit handschuh- bzw. strumpfförmigem Verteilungsmuster. Die Diagnose wird klinisch anhand der Budapest-Kriterien gestellt, bei denen sowohl Symptome (Beobachtungen des Patienten) als auch Befunde (Erhebung des Arztes) berücksichtigt werden. Zur Unterstützung der Diagnose ist als einziges bildgebendes Verfahren die 3-Phasen-Skelettszintigrafie geeignet, die in der Spätphase im ersten Jahr der Erkrankung häufig ein typisches bandförmiges Verteilungsmuster mit erhöhtem Knochenstoffwechsel der kleinen Finger- bzw. Zehengelenke zeigt. Die Therapie ist multimodal und beinhaltet je nach Schweregrad bzw. Symptomatik sowohl eine topische als auch systemische Pharmakotherapie, interventionelle Verfahren, eine temporäre Kortisontherapie, Lymphdrainage, Physio-, Ergo- und Psychotherapie. Bei frühzeitiger und adäquater Behandlung ist die Prognose gut, jedoch ist der Verlauf häufig langwierig.