Fragestellung: Weltweit ist eine steigende Sectiorate zu verzeichnen. Die zugrunde liegenden Ursachen sind nicht eindeutig geklärt. Im Rahmen dieser Arbeit sollen direkte Kosten und Erlöse der Entbindungen ab der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche (SSW) der primären Sectio mit denjenigen der Spontangeburt verglichen werden. Material und Methodik: Untersuchung der Erlöse und Kosten von Einlingsschwangerschaften ab der 37 + 0. SSW, die spontan oder per primärer Sectio im Jahr 2006 entbunden wurden. Ergebnisse: 1252 Entbindungen wurden analysiert, wovon 633 vaginale Geburten und 159 primäre Sectiones unseren Einschlusskriterien entsprachen. Die durchschnittlichen Kosten einer primären Sectio betrugen 2107,56 Euro, die einer Spontangeburt 1650,91 Euro. Der durchschnittliche Erlös einer primären Sectio lag bei 2 532 Euro, derjenige einer Spontangeburt bei 1495 Euro. Somit lag pro Spontangeburt ein Fehlbetrag von-155,91 Euro und bei einer primären Sectio ein Überschuss von + 424,44 Euro vor. Das Gesamtergebnis im Jahr 2006 zeigte somit ein kumulativ negatives Ergebnis von-31205,07 Euro. Schlussfolgerung: In unserem Klinikum wurden im Jahr 2006 in der untersuchten Patientengruppe die Spontangeburten durch primäre Sectiones subventioniert. Um ein betriebswirtschaftlich ausgeglichenes Ergebnis zu erzielen, hätte die Sectiorate in dem beschriebenen Zeitraum von 21 auf 27% steigen müssen. Es erscheint theoretisch möglich, dass durch die Struktur der Erlösmodalitäten der Trend für steigende Sectioraten zumindest in Deutschland gestützt wird.