Die Durchschnittstemperatur der Erdatmosphäre ist seit 1850 von 14,6 auf 15,3 °C, und der CO2‐Gehalt von 280 auf 360 ppm gestiegen. Für das 21. Jahrhundert wurde ein Temperaturanstieg von 1,8 bis 4,0 °C prognostiziert. Klimazonen mit gemäßigtem und kaltem Klima sind von den prognostizierten Veränderungen am stärksten betroffen. Dies betrifft am stärksten Zonen mit gemäßigtem und kaltem Klima. Gleichzeitig verstärken sich die weltweiten Klimaeffekte der “El Niñ‐o Southern Oscillation”. Die Klimaerwärmung begünstigt das Wachstum von tropischen Krankheitserregern (Malariaplasmodien, Leishmanien, Gelbfieber‐, Dengue‐ und Westnilviren, Vibrio cholerae), und von Vektoren (Mücken der Gattungen Anopheles, Phlebotomus, Aedes und Culex, sowie Schildzecken). Die globale Erwärmung kann sowohl zum Auftreten von bisher nicht in Deutschland heimischen Erkrankungen, wie z.B. West‐Nil‐Fieber, Dengue, oder Leishmaniasen, als auch zur verstärkten Ausbreitung von Borreliose und FSME beitragen. Die Ausbreitung von Malaria und Cholera ist stärker von sozioökonomischen Faktoren abhängig. Konsequente Diagnostik und Therapie aller eingeschleppten Malariafälle wird einen dauerhaften Re‐Import dieser Erkrankung verhindern. Eine verbesserte Surveillance und weitere Untersuchungen über die Zusammenhänge zwischen Klimaveränderungen und Infektionskrankheiten sind erforderlich.