Trotz ihrer hohen Professionalisierung hat es die Kommunikationswissenschaft im deutschsprachigen Raum bislang weitgehend versäumt, Forschungsinfrastrukturen aufzubauen, die den besonderen Anforderungen der Kommunikations- und Medienforschung im Fach gerecht werden. Es fehlen Langzeitstudien zur kontinuierlichen Beobachtung des Medienwandels, eine systematische Erhebung und einfache Bereitstellung von Untersuchungsmaterial sowie eine koordinierte Methodenentwicklung. Im Vergleich zu anderen sozialwissenschaftlichen Fächern, für die solche Infrastrukturen bereits seit Längerem existieren, büßt die kommunikationswissenschaftliche Forschung dadurch erheblich an Effizienz und Systematik ein. Obwohl diese Defizite lange bekannt sind und auch schon mehrfach beanstandet wurden, hatten entsprechende Initiativen zum Aufbau solcher Infrastrukturen für die Forschung im Fach bislang wenig Erfolg. Der vorliegende Beitrag stellt diese Initiativen vor, diskutiert mögliche Gründe für ihr Scheitern und formuliert auf dieser Grundlage Vorschläge für zukünftige Initiativen in den drei Bereichen Materialversorgung, Langfristforschung und Dateninfrastruktur.